Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrt seit neun Monaten unverändert bei 3.8 Prozent. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt ist nicht in Sicht. Immer mehr Leute werden ausgesteuert, im vergangenen Monat waren es rund 3’900 Personen. Die Integration der erwerbslosen Personen in den ersten Arbeitsmarkt bleibt oberstes Ziel – flächendeckende 1’000-Franken-Jobs sind diesbezüglich aber das falsche Instrument. Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, fordert, dass die Aus- und Weiterbildungsmassnahmen verstärkt und die Anzahl Taggelder erhöht werden.
Die Prognosen für die Beschäftigungsentwicklung bleiben auch fürs zweite Halbjahr düster. Die Zahl der offenen Stellen stagniert, die Konjunkturinstitute korrigieren ihre Prognosen nach unten und der Beschäftigungsbarometer weist auf eine Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation hin.
Steigende Sockelarbeitslosigkeit
Mit der lang anhaltenden Arbeitsmarktkrise steigt die Sockelarbeitslosigkeit an. Aufgrund des anhaltenden Strukturwandels wird die Kluft zwischen Anforderungen und Qualifikationen immer grösser. Travail.Suisse befürchtet, dass in der aktuellen Arbeitsmarktkrise die Sockelarbeitslosigkeit massiv ansteigen und die seco-Arbeitslosenzahlen die 100’000-Marke in Zukunft nur schwerlich unterschreiten werden.
1’000-Franken-Jobs sind nicht die Lösung
Für Travail.Suisse steht fest, dass alles daran gesetzt werden muss, die betroffenen Personen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Erhaltung ihrer Arbeitsmarktfähigkeit hat oberste Priorität. Dieses Ziel kann aber nicht erreicht werden, indem schweizweit flächendeckend 1’000-Franken-Jobs geschaffen werden. Dieses Instrument schafft falsche Anreize für Arbeitgeber.
Travail.Suisse verlangt deshalb:
- die Verstärkung von Beschäftigungsmassnahmen, die wie bisher von Organisationen, die nicht direkt mit dem ersten Arbeitsmarkt konkurrenzieren, angeboten werden sollen;
- die Erhöhung der Anzahl Taggelder auf 520.