Die Jugendlichen sind von der Arbeitslosigkeit am härtesten betroffen. Im letzten Monat stieg die Arbeitslosenquote der 20- bis 24-Jährigen auf beängstigende 6.8 Prozent. Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, fordert von Bundesrat Deiss ein Ende der Beschwichtigungen und ein entschlossenes Handeln. Auch die Wirtschaft muss ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnehmen und den jugendlichen Stellenlosen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt geben.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Januar auf 5.5 Prozent gestiegen. Rund 30’000 Jugendliche sind auf den Arbeitsämtern als arbeitslos gemeldet. Rechnet man jene dazu, die einen Job suchen oder sich in einer Zwischenlösung befinden (Brückenangebot, Sprachaufenthalt, Praktikum etc.) und nicht angemeldet sind, verdoppelt sich diese Zahl nochmals.
Zeitbombe Jugendarbeitslosigkeit
Jugendliche, die nach der Ausbildung keine Arbeit finden, oder solche, die gar nicht erst eine Lehrstelle antreten können, werden bereits vor dem Einstieg in den Arbeitsmarkt ausgebremst. Die Betroffenen sind frustriert. Sie laufen Gefahr, an den Rand der Gesellschaft abgedrängt zu werden. Durch diese Desintegration nimmt die Wirtschaft in Kauf, dass wertvolles Humankapital verloren geht.
Forderungen von Travail.Suisse
- Anstatt die für die Betroffenen teuren und wirkungslosen Brückenangebote weiter auszubauen ist die Idee der staatlichen Basislehrjahre zu prüfen.
- Es sind Beschäftigungs- und Weiterbildungsprogramme für Jugendliche, die langfristig auf dem Arbeitsmarkt keine Chance haben, anzubieten.
- Der Bund stellt im Rahmen des Berufsbildungsgesetzes Geld zur Verfügung zur Schaffung neuer Lehrstellen. Diese Möglichkeit soll offen gelegt und forciert werden.
- Das Instrument der Berufsbildungsfonds ist umzusetzen. Trittbrettfahrer, die keine Lehrlinge ausbilden, müssen in diese Fonds einbezahlen.