Im letzten Jahr war die Arbeitslosenquote mit durchschnittlich 3.9 Prozent trotz robustem Wirtschaftswachstum höher als im Jahr 2003. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird auch in diesem Jahr kaum besser. Die Arbeitslosigkeit nimmt immer mehr strukturelle Züge an. Es ist zu befürchten, dass die Sockelarbeitslosigkeit in der Schweiz massiv steigt. Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden fordert, dass dieser Entwicklung mit Aus- und Weiterbildungsmassnahmen sowie mit einer Verlängerung der Anzahl Taggelder begegnet wird.
Das vergangene Jahr ist mit Blick auf den Arbeitsmarkt kein gutes Jahr gewesen. Die Erwerbslosigkeit war trotz zweiprozentigem Wirtschaftswachstum höher als in 2003.
Problem Sockelarbeitslosigkeit
Mit dem Strukturwandel im sekundären Sektor, insbesondere auf dem Bau und in der Industrie, wurden in den vergangenen Jahren Tausende von Stellen abgebaut. Die erwerbslosen Personen finden in ihrem angestammten Beruf keine Beschäftigung mehr. Um die Branche zu wechseln, fehlt ihnen die erforderliche Berufsbildung. Auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt wird der Missmatch zwischen Anforderungen und Qualifikationen immer grösser. Travail.Suisse befürchtet, dass in der aktuellen Arbeitsmarktkrise die Sockelarbeitslosigkeit massiv ansteigen und in Zukunft die 100’000-Marke nur schwerlich unterschritten wird.
Ausbildungs- und Weiterbildungsmassnahmen verstärken
Eine hohe Sockelarbeitslosigkeit wirkt sich negativ auf das langfristige Wachstumspotential der schweizerischen Volkswirtschaft aus. Deshalb muss alles daran gesetzt werden, die betroffenen Personen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies darf aber nicht über die Schiene der ultraflexiblen und prekären Arbeitsverhältnisse geschehen.
Travail.Suisse verlangt deshalb:
- Beschäftigungsmassnahmen und Praktikumsplätze für jugendliche Erwerbslose zur Erhaltung ihrer Arbeitsmarktfähigkeit.
- Die Erhöhung der Anzahl Taggelder auf 520.