Immer mehr Jugendliche sind ohne Arbeit. Im September waren rund 30’000 Jugendliche als Arbeitslose gemeldet. Der Höchststand für dieses Jahr ist noch nicht erreicht. Es ist zu befürchten, dass die Jugendarbeitslosenrate per Ende Jahr auf 6 Prozent steigt. Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, appelliert an die Arbeitgeber, den Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt einen Platz zu geben.
Derweil die Erwerbslosenquote bei 3.7 Prozent verharrt, steigt die Jugendarbeitslosigkeit im September weiter auf 5.4 Prozent an. Travail.Suisse geht davon aus, dass die Jugendarbeitslosenrate diesen Winter erstmals seit zwölf Jahren die Sechs-Prozent-Marke überschreiten wird. Dies trotz anziehender Konjunktur.
Die prekäre Situation der jugendlichen Arbeitslosen
Studien zeigen, dass das Risiko erwerbslos zu werden für Jugendliche doppelt so hoch ist wie für den Rest der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbslosenquote der 15 – 19 Jährigen beträgt zur Zeit 4.2 Prozent. Für diese Altersgruppe besteht die Schwierigkeit vor allem in der Lehrstellensuche. Die Arbeitslosenrate der 20-24 Jahren beträgt 6.1 Prozent. Ihre Situation ist besonders prekär: Diese Jugendlichen stehen nach erfolgreich bestandenem Lehrabschluss oder Berufsschule ohne Job da.
Jugendarbeitslosigkeit hat schwerwiegende Folgen für die persönliche Entwicklung und der Integration der Jugendlichen in unsere Gesellschaft. Zudem wird dadurch das langfristige Wachstumspotential unserer Volkswirtschaft geschwächt.
Was ist zu tun?
Die Konjunktur hat angezogen, die Auftragsbücher füllen sich – die meisten Unternehmen dürfen im laufenden Jahr wieder mit Gewinnen rechnen. Vor diesem Hintergrund sind die Arbeitgeber aufgefordert, ihren Beitrag zur Integration der Jungen auf dem Arbeitsmarkt zu leisten. Sie sollen Lehrstellen anbieten und ihre Lehrlinge nach der Abschlussprüfung noch ein Jahr länger im Betrieb beschäftigen. Damit können sie Berufserfahrung sammeln. Die Wirtschaft ist aufgefordert, den Jugendlichen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben.