Corona: vorsichtige Öffnung ist angezeigt
Der Bundesrat hat heute erste Öffnungsschritte beschlossen. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, unterstützt diese schrittweise Lockerung der Massnahmen. Zum Schutz der Arbeitnehmenden und zur Verlangsamung der Verbreitung des Virus sollen angepasste Schutzkonzepte am Arbeitsplatz aber aufrechterhalten und die behördlich verordnete Isolation beibehalten werden.
Der Bundesrat hat heute beschlossen, die Homeoffice-Pflicht und die Kontaktquarantäne ab morgen Donnerstag aufzuheben. Weitergehende Öffnungen sollen bereits Mitte Februar erfolgen. «Travail.Suisse unterstützt eine vorsichtige, schrittweise Aufhebung der Massnahmen. Angepasste Schutzkonzepte am Arbeitsplatz und die behördlich verordnete Isolation müssen zum Schutz der Arbeitnehmenden aber zwingend beibehalten werden» so Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Eine zu rasche Öffnung mit einer noch stärkeren Zunahme der Krankheitsfälle wäre in vielerlei Hinsicht kontraproduktiv.
Travail.Suisse wird sich im Rahmen der Konsultation zu den Vorschlägen des Bundesrates äussern. Bereits heute ist klar, dass Travail.Suisse in einem weiteren Schritt eine Aufhebung der Zertifikatspflicht für Restaurants, Veranstaltungen und Freizeit- und Kulturbetriebe unterstützt. Die Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen, im öffentlichen Verkehr und Läden soll hingegen bis auf Weiteres beibehalten werden. Damit können die Ausbreitung des Virus verlangsamt und die Arbeitnehmenden aus diesen Branchen besser geschützt werden.
Die sehr rasche Ausbreitung, die milderen Krankheitsverläufe bei Ansteckungen mit der Omikron-Variante und die weit verbreitete Immunität in der Bevölkerung legen eine Neubeurteilung der Situation nahe. Trotzdem bleiben wichtige Fragen hinsichtlich der Folgen von Covid-19 ungeklärt. «Es braucht mehr Klarheit hinsichtlich langanhaltender Krankheitssymptome durch Covid-19 («Long-Covid»). Dafür soll ein nationales Meldesystem zur Erfassung eingeführt werden», so Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse. «Zudem braucht es nun einen rigorosen Schutz vulnerabler Arbeitnehmender, was eine bessere Kontrolle der Schutzkonzepte voraussetzt. Weiterhin ist zudem wichtig, nicht krank zur Arbeit zu erscheinen», so Adrian Wüthrich.