Vor drei Tagen hat die Basler Stimmbevölkerung eine kantonale Verlängerung der Ladenöffnungszeiten klar bachab geschickt. In jüngster Zeit haben damit die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Kantone Zürich, Luzern, St. Gallen und Freiburg eine Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten an der Urne abgelehnt. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, erwartet, dass der Nationalrat dieses klare Zeichen der Stimmbevölkerung ernst nimmt und morgen Donnerstag im Plenum die unnötigen Motionen Abate und Lombardi verwirft.
Wie in jüngster Zeit in Zürich, Luzern, St. Gallen und Freiburg ist auch die Basler Stimmbevölkerung nicht von längeren Ladenöffnungszeiten überzeugt und hat eine entsprechende Vorlage wuchtig mit 60-Prozent Nein-Stimmen verworfen. Die Stimmenden haben begriffen, dass längere Ladenöffnungszeiten für das Personal Mehrarbeit bedeuten in einer Branche, die bereits heute niedrige Arbeitsbedingungen und Tieflöhne hat. Eine weitere Verschlechterung ist für die Verkäuferinnen und Verkäufer nicht zumutbar, längere Ladenöffnungszeiten sind nicht notwendig.
Der Wink mit dem Zaunpfahl
Der Nationalrat muss diesen Wink mit dem Zaunpfahl ernst nehmen. Travail.Suisse fordert den Nationalrat auf, morgen Donnerstag die Motionen Lombardi und Abate abzulehnen. Eine nationale Zwangserweiterung der kantonalen Ladenöffnungszeiten von Montag bis Freitag zwischen 6 und 20 Uhr und Samstag zwischen 6 und 19 Uhr, so wie sie Ständerat Filippo Lombardi verlangt, ist von der Stimmbevölkerung nicht erwünscht. Abzulehnen ist auch die Motion von Ständerat Fabio Abate, der mit der Neudefinition der Tourismusgebiete flächendeckende ganzjährige Sonntagsarbeit im Detailhandel einführen will – perfiderweise auf dem Verordnungsweg, also an der Stimmbevölkerung vorbei.
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Susanne Blank, Leiterin Wirtschaftspolitik, 031/370‘21’11 oder 078/850‘91‘19