Die bürgerliche Mehrheit des Nationalrats führt in den Tankstellenshops den 24-Stunden Betrieb ein. Das ist ein unnötiger Deregulierungsschritt im ganzen Detailhandel mit negativen Folgen für die Angestellten. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden, wehrt sich dagegen. Das Referendum wird unausweichlich.
Mit den 24-Stunden Öffnungszeiten in den Tankstellenshops ist es den Bürgerlichen im Nationalrat gelungen, den Arbeitnehmerschutz, insbesondere bei Nacht und Sonntagsarbeit, weiter zu verwässern.
Unnötige Liberalisierung zu Lasten der Angestellten
Für Travail.Suisse ist dieser Deregulierungsschritt aus wirtschaftlicher und Konsumenten-Sicht nutzlos und schadet den Angestellten. Es ist erwiesen, dass Sonntags- und Nachtarbeit zu gesundheitlichen Problemen führen. Das soziale Leben der betroffenen Arbeitnehmenden und ihren Familien wird dadurch stark eingeschränkt. Mit dem Detailhandel ist eine Branche betroffen, in welchen es kaum Gesamtarbeitsverträge gibt und wo die Beschäftigten bereits heute in teilweise prekären Arbeitsbedingungen arbeiten müssen.
Weitere parlamentarische Vorstösse führen zu Dammbruch
Die Salamitaktik geht weiter: Mit der Motion Lombardi (nationale Zwangsharmonisierung der Ladenöffnungszeiten von Montag bis Freitag 6-20 Uhr und samstags 6-19 Uhr) und der Motion Abate (neue Fremdenverkehrsdefinition im Arbeitsgesetz mit mehr Sonntagsarbeit zur Folge) befindet das Parlament bereits über die nächsten Deregulierungsvorstösse. Travail.Suisse wehrt sich entschieden dagegen.
In letzter Zeit wurde in vielen Kantonen eine weitere Liberalisierung der Öffnungszeiten vom Volk abgelehnt. Auch zur Tankstellenshopliberalisierung soll das Volk das letzte Wort haben. Für Travail.Suisse ist ein Referendum unumgänglich.