Ein Erwerbsleben dauert in der Schweiz vom Einstieg bis zur Pensionierung 40 bis 50 Jahre. Wer einen Marathon überstehen und gesund ins Ziel kommen will, der muss haushälterisch umgehen mit seinen Kräften. Die Travail.Suisse-Volksinitiative „6 Wochen Ferien für alle“ ist eine wirksame, gezielte und moderne Antwort auf die hohen Belastungen in der Arbeitswelt von heute und morgen. Heute startet die Kampagne im Hinblick auf die Abstimmung über diese Initiative, die am 11. März 2012 stattfinden wird.
Der Druck am Arbeitsplatz hat stark zugenommen. 80 Prozent der Arbeitnehmenden stehen unter Stress. Die Work-Life Balance gerät in Schieflage. Immer mehr Arbeitnehmende werden krank, brennen aus und sind nicht in der Lage, bis zum ordentlichen Pensionsalter zu arbeiten. Die Kosten der hohen Arbeitsbelastung betragen zehn Milliarden Franken pro Jahr.
Die Grenzen der Belastbarkeit sind erreicht. Die Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ trägt zu einer besseren Balance zwischen Belastung und Erholung, zwischen Arbeit und Freizeit bei.
Mehr Ferien sind positiv für Gesundheit und langfristige Leistungsfähigkeit
Die Arbeitsmedizin hat nachgewiesen, dass nur längere Arbeitsunterbrüche von zwei bis drei Wochen eine vollständige Erholung ermöglichen. Mit dem heutigen gesetzlichen Ferienanspruch von vier Wochen ist das eine Illusion. Eine regelmässige, vollständige Erholung verhindert langjährige Überbelastungen und chronische Krankheiten, die gerade bei älteren Arbeitnehmenden oft zu Arbeitsunfähigkeit führen. Wer will, dass die Menschen im Marathon ans Ziel kommen, der muss auf dem ganzen Weg die nötigen Pausen bereit stellen.
Mehr Ferien verbessern Vereinbarkeit mit Familienleben und sozialem Engagement
Mehr frei verfügbare Zeit bringt eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie und reduziert damit auch den Stress in der Partnerschaft. Darüber hinaus ermöglicht mehr freie Zeit mehr freiwilliges Engagement, zum Beispiel in Vereinen oder in der Wohngemeinde.
Mehr Ferien sind verdient
Zwischen 1992 und 2007 ist die Arbeitsproduktivität der Arbeitnehmenden in der Schweiz um mehr als 21 Prozent gestiegen, die Reallöhne haben aber nur um gut vier Prozent zugelegt. Die Differenz von über 17 Prozent zeigt, dass die Arbeitnehmenden in der Schweiz heute für den gleichen Lohn viel mehr leisten als vor 15 Jahren. Mehr Ferien, ist eine faire Beteiligung am starken wirtschaftlichen Fortschritt.
Die Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ wurde Ende 2007 von den Verbänden von Travail.Suisse Syna, Angestellte Schweiz, Hotel&Gastro Union, transfair, SCIV, OCST, fh-ch, ARLD, Angestellte Drogisten Suisse, PV fedpol und Vucas sowie dem VSPB lanciert und Mitte 2009 eingereicht. Nachdem das Parlament alle anderen Vorschläge für mehr Erholung und Ausgleich für die Arbeitnehmenden abgelehnt hat, ist sie der einzige Weg zu einer gesünderen Arbeitswelt mit leistungsfähigeren und glücklicheren Menschen.