Anlässlich des Kongresses in Bern haben die Delegierten von Travail.Suisse heute beschlossen, eine Initiative für sechs Wochen Ferien zu lancieren. Mit längeren Ferien soll der steigende Druck, dem die Arbeitnehmenden heute am Arbeitsplatz ausgesetzt sind, ausgeglichen werden.
Bereits im Juni hat Travail.Suisse die Vorbereitung einer Initiative für sechs Wochen Ferien angekündigt. In der Zwischenzeit ist ein entsprechender Initiativtext ausgearbeitet und vom Vorstand von Travail.Suisse und den Gremien der Mitgliedsverbände verabschiedet worden. Heute haben die Delegierten von Travail.Suisse, welche für die Lancierung von Volksinitiativen zuständig sind, an ihrem Kongress in Bern mit grossem Mehr beschlossen, die Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ zu lancieren. Der Start der Unterschriftensammlung wird Mitte Januar 2008 erfolgen.
Ausgleich zum steigenden Druck
Die Belastung und der Zeitdruck am Arbeitsplatz haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Viele Arbeitnehmende haben die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit überschritten und dabei gesundheitliche Probleme in Kauf genommen. Es ist jetzt dringend nötig, die hohe Belastung am Arbeitsplatz auszugleichen und in Gesundheit und Erholung zu investieren. Die Arbeitnehmenden brauchen Zeit, um durchzuatmen und sich zu erholen. Sie brauchen mehr Ferien.
Im europäischen Vergleich haben die Arbeitnehmenden in der Schweiz weniger bezahlte Ferien und Feiertage. Gleichzeitig sind ihre Wochenarbeitszeiten länger als die ihrer europäischen Kolleginnen und Kollegen. Zudem sind sie in den vergangenen Jahren produktiver geworden. Diese Produktivitätsgewinne wurden ihnen aber nur teilweise in Form von höheren Löhnen weitergegeben. Die Arbeitnehmenden haben längere Ferien verdient.
Travail.Suisse ist der Auffassung, dass längere Ferien mehr Erholung, Entspannung und Lebensqualität bringen als eine Reduktion der täglichen Arbeitszeit um einige Minuten. Mit mehr Ferien haben die Arbeitnehmenden die Möglichkeit, für einige Tage ganz aus der Belastung des Arbeitsalltags auszusteigen und Distanz zur täglichen Hektik am Arbeitsplatz zu gewinnen.
Lancierende Organisationen und Initiativkomitee
Die Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ wird lanciert von Travail.Suisse und den Verbänden Syna, Angestellte Schweiz, Hotel & Gastro Union, transfair, Organizzazione cristiano-sociale ticinese (OCST), Syndicats chrétiens interprofessionnels du Valais (SCIV), Verband der Fachhochschuldozierenden Schweiz (FH-CH), Personalverband der Bundeskriminalpolizei PV BKP, DROGA HELVETICA, Verband der Ungarischen Christlichen Arbeitnehmer/innen der Schweiz (VUCAS), Association des Assistants en Information Documentaire (AAID) und Verband Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB).
Die Mitglieder des Initiativkomitees sind:
Fasel Hugo, St. Ursen (Travail.Suisse)
Arm Pierre-André, Estavayer-le-Lac (transfair)
Baumberger Franz, Zürich (FH-CH)
Blank Susanne, Bern (Travail.Suisse)
Buttauer Heinz, Zürich (VSPB)
Carlucci Angela, Zofingen (Syna)
Furer Hans, Bottmingen (Angestellte Schweiz)
Gerber Hugo, Belp (transfair)
Hayoz Clément Chantal, Avry-sur-Matran (Syna)
Hofmann Max, Rodi-Fiesso (VSPB)
Kerst Arno, Adliswil (Syna)
Leidi Fausto, Lugano (OCST)
Masshardt Urs, Langenthal (Hotel & Gastro Union)
Monti Jean-Pierre, Alpnach Dorf (PVBKP)
Mugny Joël, Les Avanchets (Syna)
Oppliger Hanspeter, Mönchaltorf (Angestellte Schweiz)
Poma Bruno, Brusino Arsizio (Hotel & Gastro Union)
Regotz Kurt, Naters (Syna)
Robbiani Meinrado, Caslano (OCST)
Stutz Vital G., Baar (Angestellte Schweiz)
Zufferey Bertrand, St.-Léonard (SCIV)