Vorsicht und Geduld – einen anderen Weg gibt es nicht!
Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, sind die Bundesratsentscheide zum nächsten Lockerungsschritt nachvollziehbar und entsprechen seinen Forderungen in der Konsultation. Mit einer langsamen, schrittweisen Öffnung und gleichzeitiger Test- und Impfoffensive kommt die Schweiz zügiger zurück zur Normalität. Zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Einkommen bedarf es aber dringend weitere Unterstützungsmassnahmen.
Der Bundesrat hat heute unter Berücksichtigung der Richtwerte die Corona-Massnahmen nur minim gelockert, denn in den vergangenen Tagen haben die Neuansteckungen wieder stark zugenommen. „Der Bundesrat hätte seine Glaubwürdigkeit verspielt, wenn er angesichts der epidemiologischen Lage mehr Öffnungsschritte beschlossen hätte. Für Travail.Suisse war immer klar, dass der vorsichtige Weg schneller aus der Krise führt,“ sagt Präsident Adrian Wüthrich.
Kurzarbeit noch immer weit verbreitet
Für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Perspektiven für die Wirtschaft muss die Teststrategie und Impfoffensive verstärkt werden – mit Unterstützung von Unternehmen und Arbeitnehmenden. Insbesondere begrüsst Travail.Suisse die Erleichterungen für Kurzarbeit, die vom Bundesrat beschlossen wurden und die vom Parlament beschlossene Verlängerung der 100%-Entschädigung für Arbeitnehmende mit tiefen Löhnen bis Ende Juni. Travail.Suisse hat sich im Parlament für eine Schwelle bei mindestens 4‘000 Franken eingesetzt. 20 Prozent weniger Lohn stellt viele Arbeitnehmende vor grosse Probleme. Mit der möglichen Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate wird Travail.Suisse eine Erhöhung der Schwelle wieder aufs Tapet bringen.
Schutzkonzepte weiterhin einhalten
Der Bundesrat hat auf Lockerungen bei den Schutzmassnahmen am Arbeitsplatz verzichtet und den Schutz der besonders gefährdeter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis Ende April verlängert. „Nur das Zusammenspiel von Testoffensive, Einhalten der Schutzkonzepte und vor allem der Kontrolle derselben ermöglichen spätere Öffnungsschritte“, sagt Wüthrich.