Der vorsichtige Weg führt schneller aus der Krise!
Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, unterstützt die Entscheide des Bundesrates zur Lockerung der Corona-Massnahmen per 1. März. Sie geben eine wichtige Perspektive für Gesellschaft und Wirtschaft. Das Vorziehen des zweiten Schrittes auf den 22. März mit klaren Indikatoren ist eine vertretbare Konzession. Travail.Suisse fordert das Parlament auf, die Lockerungsstrategie des Bundesrates zu unterstützen. Arbeitnehmendenfeindliche Anträge aus dem Parlament wie etwa zusätzliche Sonntagsverkäufe lehnt Travail.Suisse hingegen entschieden ab.
Im Rahmen der Sozialpartner-Konsultation unterstützte Travail.Suisse die ersten, vorsichtigen Öffnungsschritte. Die Öffnung der Läden mit wirksamen Schutzkonzepten birgt ein Risiko, ist aber angesichts der aktuellen Situation vertretbar. Travail.Suisse unterstützt diesen Schritt zum Erhalt der Arbeitsplätze. Eine schnellere Öffnung hat der Bundesrat abgelehnt. „Für Travail.Suisse ist die vorsichtige, schrittweise Lockerungen klar der schnellere Weg aus der Krise“, sagt Präsident Adrian Wüthrich. Würden die Ansteckungen wieder steigen, wären die Verbesserung der Situation und die Entlastung des Gesundheitssystems schnell wieder verspielt und der Jo-Jo-Effekt Realität.
Öffnungsschritte mit Kontrollen begleiten
Bund und Kantone müssen die Öffnungsschritte mit intensiveren Kontrollen der Schutzkonzepte begleiten. Ausserdem muss die Impfung der Bevölkerung und die Ausweitung der Testmöglichkeiten stark vorangetrieben werden. Wüthrich: „Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie mit der klaren Perspektive, mit Kurzarbeitsentschädigungen und Härtefallfonds-Entschädigungen auf Entlassungen verzichten und den Schutzmassnahmen weiterhin die nötige Beachtung schenken.“ Ausserdem sind die Kantone gefordert, Härtefallgesuche schnell zu behandeln, um Konkurse und Arbeitsplatzverlust zu verhindern.
Keine arbeitnehmendenfeindlichen Vorschläge wie Sonntagsverkäufe ins Covid-19-Gesetz
Die Änderungen im Covid-19-Gesetz des Bundesrates werden im Moment von den Parlamentskommissionen vorberaten. Travail.Suisse fordert die Kosten der Kurzarbeit im 2021 durch den Bund zu übernehmen, die Taggelder für Arbeitslose um mindestens drei Monate zu erhöhen und die Beiträge für die geschlossenen Unternehmen auf 10 Milliarden zu erhöhen. Die WAK-S schlägt vor, den Geringverdienenden 100% Kurzarbeitsentschädigung statt nur bis Ende März neu bis Ende Juni weiterzuführen. Dieser Antrag wird leider vom Vorschlag je zwölf statt wie bisher vier Sonntagsverkäufe in den Jahren 2021 und 2022 zu erlauben stark getrübt. Travail.Suisse wird diesen Vorschlag im Parlament entschieden bekämpfen.
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