Travail.Suisse wählt neues Vize-Präsidium
Anlässlich ihrer heutigen Versammlung in Bern haben die Delegierten von Travail.Suisse zwei personelle Entscheide gefällt. Sie wählten Nationalrätin Léonore Porchet zur neuen Vizepräsidentin und Syna-Präsident Arno Kerst zum neuen Vizepräsidenten von Travail.Suisse. Nebst den Neuwahlen stand die Bewältigung der Corona-Krise im Zentrum der Diskussionen. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, haben der Erhalt der Arbeitsplätze und der Kaufkraft oberste Priorität.
Ende August waren in der Schweiz 151‘000 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind über 51‘000 mehr als noch vor einem Jahr. Mit einer Arbeitslosenquote von 3.3 Prozent befindet sich der Schweizer Arbeitsmarkt im Sommer 2020 schon fast in einer vergleichbaren Situation wie auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009/2010. Die Bewältigung der Corona-Krise wird die wirtschaftspolitische Hauptaufgabe der nächsten Zeit sein. Damit sie nicht auf dem Buckel der Arbeitnehmenden erfolgt, haben für Travail.Suisse der Erhalt der Arbeitsplätze und der Kaufkraft oberste Priorität. Travail.Suisse-Präsident Adrian Wüthrich machte klar, dass die Arbeitgeber jetzt auf vorschnelle und unnötige Entlassungen verzichten und insbesondere keine Gewinnoptimierungen auf Kosten von Arbeitsplätzen betreiben sollen. Zudem müssen in Branchen, die relativ unbeschadet oder gar profitierend durch die Corona-Krise gekommen sind, die Löhne angehoben werden. Travail.Suisse fordert zudem, dass die Kurzarbeitsentschädigung vor allem für tiefere Einkommen auf 90 oder 100 Prozent erhöht wird.
Es geht um viel am 27. September 2020
Fatale Folgen auf die Schweiz hätte eine Annahme der Kündigungsinitiative. Als kleine, stark vom Export abhängige Volkswirtschaft ist die Schweiz auf gute und geregelte Beziehungen zu ihren Nachbarn und wichtigsten Handelspartnern angewiesen. Davon hängen viele Arbeitslätze ab. Die Kündigungsinitiative würde zudem den Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmenden in der Schweiz in Frage stellen, weil nicht nur das Personenfreizügigkeitsabkommen, sondern auch die flankierenden Massnahmen wegfallen würden. Ohne diese Massnahmen würde der Druck auf die Löhne steigen und die Arbeitsbedingen würden sich verschlechtern. Die Delegierten von Travail.Suisse verabschiedeten deshalb einstimmig eine Resolution mit dem Aufruf an alle Arbeitnehmenden, der Kündigungsinitiative eine unmissverständliche Absage zu erteilen.
Ein deutliches Ja hingegen verdient die Einführung des Vaterschaftsurlaubs, über den die Stimmberechtigten ebenfalls am 27. September 2020 abstimmen. Seit knapp 15 Jahren arbeiten Travail.Suisse und die angeschlossenen Verbände daran, dass die Schweiz einen solchen einführt. Auf den letzten Metern des Marathons gilt es jetzt, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und möglichst viele Unterstützerinnen und Unterstützer des Vaterschaftsurlaubs am 27. September an die Urne zu bringen.
Eine neue Vizepräsidentin und ein neuer Vizepräsident für Travail.Suisse
An ihrer Versammlung wählten die Delegierten Nationalrätin Léonore Porchet und Syna-Präsident Arno Kerst ins Vizepräsidium von Travail.Suisse. Sie folgen auf alt Nationalrat Jacques-André Maire, der in den letzten 6 Jahren als Vizepräsident amtete, und Carole Furrer, Präsidentin der Syndicats chrétiens interprofessionels du Valais SCIV. Mit dem neuen Vizepräsidium und dem erneuerten Vorstand wird Travail.Suisse die Interessen der Arbeitnehmenden der Schweiz gegenüber Bundesrat, Verwaltung, Parlament und Kantonen vertreten und so dem Motto „Gute Arbeit mitgestalten“ gerade in der aktuellen Corona-Situation nachkommen.