Der Kleinbauer Erenildo Carvalho erzählt am Lokalradio von Picos in Nordost-Brasilien von seinem harten Leben auf dem Land. Brücke • Le pont unterstützt sowohl das Radio-Projekt als auch die Landbevölkerung.
„Ich habe gelernt, dass Kommunikation für die persönliche und soziale Entwicklung grundlegend ist“, sagt der 24-jährige Erenildo. Er nutzt das Radio, um sich weiterzubilden. Er weiss auch, dass die sozialen Gräben zwischen Stadt und Land, Reich und Arm, nur durch Kommunikation überbrückt werden können. Denn viele Menschen wissen nicht, wie es anderen geht und wie man das Land gemeinsam vorwärts bringen könnte. Brücke • Le pont unterstützt darum das Projekt Radiokommunikation in Picos.
Traum oder Albtraum
Das Leben auf dem Land ist in Nordost-Brasilien auch heute noch ärmlich: kein Strom, kein fliessendes Wasser, keine richtige Strasse. „Das Trinkwasser wird uns vom Militär in einem Zisternenwagen gebracht; zum Lesen in der Nacht benutze ich eine Gaslampe und informieren tue ich mich übers Radio. Trotz der grossen Einschränkungen bin ich glücklich, denn ich bin bei meiner Familie“, erzählt Erenildo. Überleben können sie mehr schlecht als recht dank Mais, Bohnen, Schafen und Bienen.
Kommunikation im Dienst der Entwicklung
Was Erenildo berichtet, gelangt über ComRadio in die Küchen und Stuben von Picos. In dieser Stadt beschäftigen sich Studierende der Kommunikation mit Fragen der Entwicklung. Brücke • Le pont unterstützt die Stiftung Dom Avelar in der Ausbildung von jungen Radioleuten. Sie sollen nicht nur reisserische Nachrichten und seichte Unterhaltung verbreiten, sondern die Bevölkerung mit kritischen, konstruktiven Beiträgen informieren: z.B. wie die Realität auf dem Land aussieht; welche Entwicklungsmöglichkeiten bestehen; welche politischen Weichen gestellt werden müssen usw.
Hinschauen und solidarisch sein
Erenildo will nicht wie viele andere junge Leute wegziehen und seine Familie zurücklassen, um sein Glück in einer der Grossstädte zu suchen. „Meine Mutter, mein Vater, meine Geschwister und Verwandten wohnen hier“, kommentiert er: „Ich muss zumindest versuchen, unsere Realität auf dem Land zu verbessern.“ Brücke • Le pont unterstützt sowohl das Radio-Projekt als auch die Landbevölkerung, insbesondere die Landlosen in dieser Region. Zudem leistet Brücke • Le pont Informationsarbeit in der Schweiz. Denn eine bessere Welt können wir nur schaffen, wenn wir voneinander wissen, miteinander reden und solidarisch sind.