Mit Berufsbildungsprojekten ermöglicht das Hilfswerk Brücke • Le pont Jugendlichen in Lateinamerika den Start ins Berufs- und Erwerbsleben. In seiner Mai-Aktion 2012 unterstreicht es die Bedeutung der Berufsbildung und bittet um Unterstützung dafür.
Armut ist ein Teufelskreis, dem nur jene entrinnen, die Glück und Durchhaltewillen haben. Glück, das ist in armen Ländern eine berufliche Ausbildung. Es bietet sich nur wenigen, denn staatliche Angebote sind rar und private sind teuer. Junge Leute aus armen Familien bleiben meist ausgeschlossen.
Im eigenen Land arbeiten
Arbeitslosigkeit und Bildungsmangel erzeugen Frustration, soziale Spannungen und Gewalt. Dagegen will P. Antonio Rodríguez in San Salvador ankämpfen. „Es kann nicht sein, dass all die jungen Leute vor der Armut und der enormen Gewalt ins Ausland fliehen“, sagt der engagierte Ordensmann und Partner von Brücke • Le pont: „Darum geben wir ihnen mit unseren Kursen eine Perspektive im eigenen Land.“ Damit verfolgt er zwei Ziele: zum einen das Wohl der jungen Leute, zum anderen das Wohl des ganzen Landes, das auf qualifizierte Kräfte angewiesen ist. Die starke Auswanderung gerade der jungen Generation schwächt El Salvador und viele andere Entwicklungsländer enorm.
Verschiedene Angebote
Mit mehreren Projekten unterstützt Brücke • Le pont die Berufsbildung in El Salvador, Bolivien und Brasilien. Die Palette der Berufszweige reicht von Kochen in Restaurants und Imbissstuben, Schreinerei, Automechanik, Coiffure/Kosmetik, Medienarbeit, Kurierdienst und Computer-Unterhalt bis zu Landwirtschaft. Die Ausbildung ist praxisnah und relativ kurz. Ohne finanziellen Rückhalt können die jungen Leute nicht mehrere Jahre in eine Ausbildung investieren. Sie brauchen Grundkenntnisse für den ersten Sprung in die Arbeits- und Erwerbswelt. Haben Sie dort Fuss gefasst, finden sie meist selber den Weg.
Am Arbeitsmarkt orientiert
Bildung ist grundlegend. Allerdings gilt es bei Bildungsprojekten einige wichtige Punkte zu beachten, z.B. dass die Ausbildung dem Bedarf auf dem Arbeitsmarkt entspricht, sonst nützt sie den jungen Leuten nichts. Die Angebote berücksichtigen darum die regionalen Bedürfnisse, damit die Jugendlichen nach der Ausbildung gute Aussichten auf eine Anstellung haben oder selbständig erfolgreich sein können. Nebst der fachlichen Ausbildung werden ihnen auch Sozialkompetenzen wie Teamfähigkeit, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit sowie Kenntnisse für die Stellenbewerbung und für unternehmerisches Handeln vermittelt.
Ein Neubeginn
Über seine Ausbildung äusserte sich ein junger Mann mit Begeisterung: „Vor der Ausbildung fühlte ich mich total orientierungs- und hilflos, wie in einer stockdunklen Nacht. Mit der Ausbildung und den Gesprächen über Werte und Bürgersinn erlebe ich einen Sonnenaufgang! Jetzt fängt ein neues Leben an.”
Einladung zur Delegiertenversammlung 2012
Die DV 2012 ist am Freitag, den 4. Mai von 15 bis 18 Uhr im Alten Bürgerspital an der Rue de l’Hôpital 1 in Freiburg. Mit Apero. Der thematische Teil ist der Kampagne „Recht ohne Grenzen“ gewidmet. Sie sind herzlich eingeladen!