Der medizinische Nutzen von Ferien für mehr Erholung und gegen chronische Krankheiten und Invalidität ist klar erwiesen. Trotzdem lehnt die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) des Nationalrates die Travail.Suisse-Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ ab. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden, ist empört über diese ignorante Haltung gegenüber der Gesundheit der Arbeitnehmenden.
Das Arbeitsleben ist kein Sprint, sondern ein Marathon. In den letzten zwanzig Jahren ist die Belastung am Arbeitsplatz massiv gestiegen. Für viele Arbeitnehmenden ist die Belastungsgrenze überschritten. Dies führt zu immer mehr gesundheitlichen Problemen, zu Invaliditätsfällen und zu vielen vorzeitigen Pensionierungen. Mit der demografischen Entwicklung werden die negativen Folgen der hohen Arbeitsbelastung für die Arbeitnehmenden und die ganze Volkswirtschaft noch zunehmen.
Die steigende Arbeitsbelastung macht also einen neuen Ausgleich nötig. Ferien sind dazu der richtige Weg, weil nur Ferien die arbeitsmedizinisch notwendige, vollständige Erholung der Arbeitnehmenden ermöglichen. Dies sehen auch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger so, die die Initiative mit einer Mehrheit von 61 Prozent klar unterstützen. Travail.Suisse ist deshalb empört über das schroffe Nein der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates. Mit ihrem Nein zur Initiative ignoriert die Kommission die Gesundheit der Arbeitnehmenden und riskiert schwerwiegende Folgen für die langfristige Leistungsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft.
Der angenommene Antrag auf Erhöhung des Ferienanspruchs für die über 50Jährigen auf 5 Wochen weist zwar in die richtige Richtung, bleibt aber äusserst bescheiden. Die Initiative bleibt für Travail.Suisse der einzige Weg, um die Gesundheit der Arbeitnehmenden langfristig zu erhalten.