Die Sommerferien stehen vor der Tür. Pünktlich zum Ferienbeginn wartet Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation von 170’000 Arbeitenehmenden, mit dem „Ferienrechner“ auf. Er ermittelt heute geltende Ferienansprüche und erlaubt durch Veränderung gewisser Angaben wie Branche etc. die vergleichende Perspektive. Das umfangreiche online-Tool zu den Ferienansprüchen umfasst über 220 Vertragswerke mit mehr als 1’330’000 unterstellten Arbeitnehmenden.
Ab sofort findet man auf der Homepage von Travail.Suisse (www.travailsuisse.ch) oder unter www.ferienrechner.ch ein praktisches Hilfsmittel zum Thema Ferien bzw. Ferienansprüche. Nach Auswahl einer Branche, eines Gesamtarbeitsvertrages oder Personalreglements sowie anschliessender Eingabe von Alter und Anzahl an Dienstjahren wird der Ferienanspruch berechnet und grafisch dargestellt. Ausserdem erhält man weiterführende Informationen zum ausgewählten Vertragswerk wie z.B. Laufzeit, Anzahl Unterstellte etc.
Ferienansprüche in schweizerischen GAV
Allgemein besteht eine grosse Ungleichheit der Ferienansprüche zwischen GAV und Gesetz und auch zwischen den GAV verschiedener Branchen oder Unternehmen. Diese Ungleichheit wächst mit steigendem Alter der Arbeitnehmenden stark. Ausserdem wird in vielen GAV der Ferienanspruch ab dem 50. Altersjahr erhöht. Dies zeigt, dass die Arbeitgeber die Gewährung von mehr Ferien für ältere Arbeitnehmende als sinnvolle und praktikable Massnahme zum Ausgleich der hohen Arbeitsbelastung anerkennen.
Initiative „6 Wochen Ferien für alle“: Investition in Gesundheit und Leistungsfähigkeit
Für Travail.Suisse ist klar, dass die heutige hohe Arbeitsbelastung viele Arbeitnehmende krank macht und deren langfristige Leistungsfähigkeit markant reduziert. Deshalb reichte sie im Juni 2009 Volksinitiative „6 Wochen Ferien für alle“ ein, welche die Erhöhung des minimalen Ferienanspruchs von vier auf sechs Wochen für alle Arbeitnehmenden fordert und vor den parlamentarischen Beratungen steht. Ein wichtiger Schritt, dass endlich eine Lösung für ein akutes Problem in der heutigen Arbeitswelt in die öffentliche und politische Debatte eingebracht werden muss. Der „Ferienrechner“ geht auf diese Problematik ein, indem er dem ermittelten Ferienanspruch des Benutzers/der Benutzerin den Feriengewinn der Initiative bis zum 64. bzw. 65. Altersjahr gegenüberstellt.