Martin Flügel wird neuer Präsident von Travail.Suisse. Das hat die Delegiertenversammlung heute in Bern entschieden. Martin Flügel übernimmt damit die Nachfolge von Hugo Fasel an der Spitze des zweitgrössten Arbeitnehmerdachverbandes der Schweiz. Er wird sein Amt am 1. September 2008 antreten.
Martin Flügel hat nach einer Berufslehre die Eidgenössische Matura gemacht und an der Universität Bern Philosophie und Volkswirtschaft studiert. 1999 hat er das Studium mit einer Dissertation zum Thema Umweltethik und Umweltpolitik abgeschlossen. Danach leitete Martin Flügel mit dem Ressort Wirtschaftspolitik und dem Ressort Sozialpolitik zwei zentrale Dossiers von Travail.Suisse. Seit der Gründung von Travail.Suisse, an der er massgeblich beteiligt war, ist er Mitglied der Geschäftsleitung des Verbandes. Martin Flügel wurde 1967 geboren. Er ist verheiratet, Vater dreier Töchter im Vorschulalter und wohnt in Bern.
Erwirtschafteter Kuchen muss besser verteilt werden
Der neu gewählte Präsident von Travail.Suisse will sich dafür engagieren, dass die Entwicklung der Wirtschaft nicht zulasten der Lebensqualität der Arbeitnehmenden erfolgt und dass der erwirtschaftete Kuchen wieder gerechter verteilt wird. „Die heutige Entwicklung missachtet die herkömmlichen Gerechtigkeitsvorstellungen in unserem Land. Sie untergräbt die Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmenden und gefährdet den Wohlstand und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Schweiz“, betonte Martin Flügel vor den Delegierten. Neben guten Löhnen müssten die Arbeitnehmenden wieder auf verlässliche Arbeitsbedingungen zählen können. Zudem sei ihnen ein Ausgleich zur hohen Arbeitsbelastung in Form von mehr Ferien zu gewähren. Im Bereich der Sozialversicherungen will sich Martin Flügel für ein flexibiles Rentenalter in der AHV, das dank einem sozialen Ausgleich allen Arbeitnehmenden offen steht, sowie für eine solide und krisenresistente Finanzierung der Arbeitslosenversicherung und der Invalidenversicherung einsetzen.
Dialog statt Konfrontation
Martin Flügel will anstehende Auseinandersetzungen mit der nötigen Härte führen, dabei aber Andersdenkenden immer mit Anstand und Respekt begegnen. Sachliche und faire Lösungen für das ganze Land und alle Bewohnerinnen und Bewohner könnten in der schweizerischen Demokratie nur im Dialog gefunden und umgesetzt werden. „Die totale Konfrontation mag vielleicht Aufmerksamkeit, Mitglieder und/oder Stimmen bringen – Lösungen bringen sie nicht“, ist Martin Flügel überzeugt.