Novartis erzielt inmitten der Krise ein Rekordergebnis – und lässt Vasella & Co. daran teilhaben. Auf die branchenüblichen Tiefstlöhne scheint der Erfolg einmal mehr keinen Einfluss zu haben: Die Lohnschere öffnet sich weiter!
Es ist Krise – doch Novartis scheint davon nichts zu merken. Während andernorts der Umsatz einbricht und Stellen im grossen Rahmen abgebaut werden müssen, erzielt der Pharmakonzern ein Rekordergebnis. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei sicherlich die H1N1-Hysterie und die darauffolgende Nachfrage nach dem von Novartis entwickelten Impfstoff.
7 Prozent mehr Lohn für GL – stagnierende Tiefstlöhne
Dem guten Ergebnis entsprechend, kennen auch die Löhne der Chefetage weiterhin nur eine Richtung: Steil nach oben. So stieg Daniel Vasellas Lohn im letzten Jahr um 6.27% auf fast 44 Millionen Franken an. Der branchenübliche Tiefstlohn verharrt dagegen seit Jahren auf dem gleichen Niveau. Der Wahnsinn der sich weiter öffnenden Lohnschere setzt sich also fort: Das Verhältnis zwischen Vasellas Lohn und dem Tiefstlohn hat im letzten Jahr einen unverschämten neuen Rekord von 1 : 782 erreicht. Ebenfalls geöffnet hat sich die Schere zwischen dem Lohnaufwand pro Geschäftsleitungsmitglied und dem Tiefstlohn: Das Verhältnis beträgt neu 1 : 192. Diese Entwicklung ist äusserst besorgniserregend und untergräbt sowohl das Betriebsklima als auch die Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmenden in der Schweiz. Travail.Suisse fordert deshalb, dass eine Erhöhung der Managerlöhne in Zukunft mit einer gleichwertigen Erhöhung der Tiefstlöhne einhergeht.
Was geschieht mit Verwaltungsratentschädigung?
Zumindest in einem anderen, seit langem umstrittenen Punkt liess sich Vasella Anfang dieses Jahres zum Einlenken bewegen: Nach 14 Jahren Doppelmandat als CEO und Verwaltungsratspräsident, trat er von seinem Amt als Konzernchef zurück. Bleibt bloss zu hoffen, dass Vasellas schlechte Manieren nun der Vergangenheit angehören und sich nicht auf die zukünftige Entschädigung des Verwaltungsrats niederschlagen.