Mit der 6. IV-Revision sollen 16‘000 IV-Rentner/innen in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dies kann nur mit einer glaubwürdigen Integrationspolitik gelingen, die die Arbeitgeber in die Pflicht nimmt. Wenn das Potential der Arbeitsmarktintegration voll genutzt wird, werden auch die angekündigten Rentenkürzungen hinfällig.
Die Integration möglichst vieler Menschen in den Arbeitsmarkt ist für Travail.Suisse, den Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden, ein erstrebenswertes Ziel. Allerdings braucht es dazu glaubwürdige und erfolgsversprechende Massnahmen. Sonst verkommt die Integration zur blossen Schikane für die betroffenen Menschen. Damit genug Stellen für teilleistungsfähige Menschen zur Verfügung stehen, fordert Travail.Suisse:
• Integrationsbeitrag der Arbeitgeber: Diese müssen entweder Arbeitsplätze für teilleistungsfähige Menschen zur Verfügung stellen oder eine Abgabe entrichten, welche die IV zur Schaffung von Arbeitsplätzen für betroffene Arbeitnehmende einsetzen muss.
• Unterstützung von Sozialfirmen durch die IV: Mit der Abgabe der Arbeitgeber soll die IV Sozialfirmen unterstützen. Dort wo der erste Arbeitsmarkt versagt, werden so genügend Stellen für teilleistungsfähige Menschen geschaffen. Wie eine solche Sozialfirma funktioniert, zeigt Daniela Merz von der Dock-Stiftung.
Glaubwürdige Integration macht Rentenkürzungen unnötig
Mit einer glaubwürdigen Integrationspolitik kann die IV entlastet werden, ohne die Betroffenen in die Arbeitslosigkeit oder die Sozialhilfe zu schicken. Gleichzeitig werden damit die bereits angekündigten Rentenkürzungen überflüssig.
Nationalrat muss auf glaubwürdige Lösung setzen
Travail.Suisse fordert den Nationalrat auf, bei der Beratung der 6. IV-Revision nicht der freiwilligen Wischi-Waschi-Politik à la Bundesrat und Arbeitgeberverband zu folgen, sondern jene Anträge zu unterstützen, welche den Betroffenen eine akzeptable Perspektive ermöglichen und einen relevanten Beitrag zur finanziellen Entlastung der IV leisten.