Die Lohnverhandlungen 2011 spielten sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung ab. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden, beurteilt die Ergebnisse der Lohnrunde als insgesamt befriedigend. Die Löhne der Arbeitnehmenden steigen auf Anfang 2011 um 1.5 bis 2.5 Prozent.
Die Lohnrunde 2011, welche von Travail.Suisse und den angeschlossenen Verbänden Syna, transfair und Hotel & Gastro Union Anfang August eingeläutet wurde, stand ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Erholung.
Im Gewerbe konnten für die Arbeitnehmenden Lohnerhöhungen von zwischen 1.5 und knapp 3 Prozent ausgehandelt werden. Einzig im Baugewerbe wurde keine Einigung gefunden; die Empfehlung der Baumeister, die Löhne um 1 Prozent zu erhöhen, ist ungenügend.
Im Detailhandel überzeugt der Lohnabschluss bei Coop mit Anpassungen von zwischen 2 und 3 Prozent. Erfreulich ist ebenfalls der neue Gesamtarbeitsvertrag mit dem Discounter Lidl.
Bei Spitälern und Heimen sind die Lohnerhöhungen mehrheitlich individuell und können kaum zufrieden stellen.
Im Gastgewerbe wurden fürs 2011 keine Lohnverhandlungen geführt. Die Bewertung des neuen Gesamtarbeitsvertrages fällt positiv aus.
In der Industrie ist trotz wirtschaftlicher Erholung weiterhin eine Lohnzurückhaltung feststellbar. Die Lohnerhöhungen belaufen sich zwischen 1 bis gut 2 Prozent. Zudem setzt sich der kritische Trend zu Einmalzahlungen und Boni weiter fort.
Im Service Public sind die Lohnresultate mehrheitlich befriedigend: Die Post gewährt im Schnitt 1.8 Prozent, die SBB rund 1.5 Prozent, die Swisscom 2.6 Prozent. Bedauerlicherweise werden die Lohnerhöhungen weniger generell, sondern vermehrt individuell gesprochen.
Höhere Krankenkassenprämien, die Erhöhung der Mehrwertsteuer und zusätzliche Lohnabzüge belasten im nächsten Jahr zusätzlich die Portemonnaies der Menschen in der Schweiz. Gleichwohl verdienen aufgrund der relativ geringen Teuerung von 0.7 Prozent die meisten Arbeitnehmenden nächstes Jahr real etwas mehr.