Rentenalter 67 und Rentenabbau:
Verantwortungslose Sozialkommission fährt Altersreform 2020 mitten in die Wand
Was die Sozialkommission des Nationalrats beschlossen hat, ist ein Frontal-Angriff auf die Fundamente der Altersvorsorge. Mit dem beschlossenen Interventionsmechanismus wird faktisch Rentenalter 67 eingeführt. Gleichzeitig wurden gegenüber heute weitere Rentenkürzungen beschlossen. Es bleibt das Geheimnis der Kommission, wie Sie die drastische Abbauvorlage der Bevölkerung erklären will. Die Beschlüsse zeugen von politischer Verantwortungslosigkeit. Eine derart ausgestaltete Vorlage wird spätestens in einer Referendumsabstimmung scheitern. Somit wird ein Scherbenhaufen zum Schaden aller produziert. Travail.Suisse nimmt nun die vernünftigen Kräfte aller bürgerlichen Parteien in die Pflicht, die Vorlage doch noch in Richtung eines ausgewogenen Kompromisses zu führen.
Während die Bevölkerung bereits mit den Entscheiden des Ständerats verschiedene Kröten für eine stabile Altersvorsorge schlucken müsste, hat nun die Sozialkommission des Nationalrats ein Frontal-Angriff auf die AHV und die Altersvorsorge gestartet. Mit den maximalen Abbauforderungen der Hardliner aus SVP und FDP sähe die Altersvorsorge in Zukunft folgendermassen aus: Arbeiten bis AHV-Alter-67, dafür Rentenkürzungen in der beruflichen Vorsorge trotz zusätzlichen Pensionskassenbeiträgen. Dazu kommen Streichungen und Kürzungen bei den Witwen und bei den Kindern. Und das ganze ohne sozialen Ausgleich und ohne Kompensationsmassnahmen in der AHV. Wahrlich ein starkes Stück!
„Mit einem solchen Paket fährt der Nationalrat die Altersreform mitten in die Wand. Ein solches Vorgehen ist politisch verantwortungslos“, betont Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik. Die Bevölkerung wird eine reine und so drastische Abbauvorlage bei einer Referendumsabstimmung niemals akzeptieren. Damit würden FDP und SVP einmal mehr einen Scherbenhaufen produzieren.
„Es zeigt sich nun umso mehr: wer sich für solide AHV-Renten einsetzen will, darf nicht nur auf das Parlament setzen, sondern muss die Volksinitiative AHV-Plus unterstützen“, meint Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse.
Nichtsdestotrotz sieht Travail.Suisse nun alle vernünftigen Kräfte in der Pflicht, die Vorlage zu retten. Der Dachverband ruft die Nationalratsmitglieder dazu auf, sich in der Herbstsession zusammenzuraufen und die Reform trotzdem noch in Richtung eines ausgewogenen Kompromisses zu lenken. Dazu gehören ein Verzicht auf Rentenalter 67 und substanzielle Ausgleichsmassnahmen in der ersten und zweiten Säule für die Senkung des Mindestumwandlungssatzes. Die Arbeitnehmendenverbände werden mit der Demonstration in Bern am 10. September nochmals mit Nachdruck darauf aufmerksam machen, dass ein Kahlschlag bei den Renten nicht drin liegt und die Altersvorsorge im Gegenteil gestärkt werden muss.
Weitere Informationen:
Adrian Wüthrich, Präsident, 079 287 04 93
Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik, 079 777 24 69