Die Lohnverhandlungen 2011 spielten sich vor dem Hintergrund steigender wirtschaftlicher Unsicherheit ab. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden, beurteilt die Ergebnisse der Lohnrunde als durchzogen. Die Löhne der Arbeitnehmenden steigen auf Anfang 2012 zwischen nominal 0.3 und 2.5 Prozent.
In den letzten Monaten haben sich die wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven verdüstert und einen Schatten auf die aktuell recht gute Situation vieler Branchen und Unternehmen geworfen. Für die Travail.Suisse angeschlossenen Verbände Syna, transfair und Hotel & Gastro Union gestaltete sich die Lohnrunde 2012 als schwierig.
Im Gewerbe konnten für die Mehrheit der Arbeitnehmenden ansprechende Lohnerhöhungen zwischen 1.5 und 2.5 Prozent ausgehandelt werden. Im Baugewerbe steht der Lohnabschluss noch aus – das konstruktive Lohnangebot von Syna beträgt 1.5 Prozent.
Der Detailhandel enttäuscht mit mickrigen Lohnabschlüssen von 0.3 bzw. 0.5 Prozent.
Im Reinigungsgewerbe werden der 13. Monatslohn eingeführt und die Mindestlöhne erhöht.
Im Gastgewerbe tritt per 2012 trotz weiteren Aufschiebungsversuchen der Arbeitgeber endlich die neue Lohnskala in Kraft. Die Mindestlöhne orientieren sich neu am Aus- und Weiterbildungsstand der Mitarbeitenden.
Die Industrie kämpft mit Margenverlusten durch den starken Franken. Dadurch verkleinert sich der Handlungsspielraum. Die Lohnabschlüsse sind sehr heterogen zwischen 0 und 2.5 Prozent. Novartis und Roche schliessen mit anständigen 1.5 Prozent ab.
Im Service Public sind die Lohnresultate erfreulich: Die Post gewährt im Schnitt 1.8 Prozent Lohnerhöhung, die Bundesverwaltung 1.2 Prozent, die SBB insgesamt 1.2 Prozent und die Swisscom 1.2 Prozent.
Die auf 0.3 Prozent gesunkene Teuerung hilft mit, dass die meisten Arbeitnehmenden real nächstes Jahr etwas mehr im Portemonnaie haben. Das ist wichtig, denn im 2012 wird wiederum der private Konsum zur wichtigsten Stütze des