Reingewinn und Umsatz sind 2010 beim Versicherungskonzern Zurich zurückgegangen. Auch die Lohnscheren haben sich geschlossen. Das ist nicht nur auf das schlechtere Ergebnis, sondern auch auf die personellen Veränderungen an der Konzernspitze zurückzuführen. Am Vergütungssystem an und für sich hat sich indes nichts verändert.
Der Reingewinn ist 2010 um fast 17 Prozent kleiner ausgefallen als im Vorjahr. So ist es nichts als recht, dass sich die Lohnschere bei Zurich geschlossen hat. Bei näherem Hinschauen erkennt man: Neben dem Konzernergebnis gibt es noch andere, personelle Gründe.
Neuer CEO fast zum halben Preis
2010 hat Martin Senn den CEO-Posten von seinem Vorgänger James J. Schiro übernommen, worauf sich die Lohnschere (Höchst- zu Tiefstlohn) um 44 Prozent auf 1 zu 138 schloss. Diese Entwicklung ist wohl nicht der Bescheidenheit von Martin Senn geschuldet. Offensichtlich ist es dem Verwaltungsrat aufgefallen, dass die Vergütung des ehemaligen CEO jenseits von Gut und Böse war. Des Weiteren erhielten die Konzernleitungsmitglieder 2010 im Durchschnitt eine geringere Gesamtvergütung. Der Grund dafür sind einerseits geringere bar ausbezahlte Boni und andererseits die vier neuen Konzernleitungsmitglieder, welche im Lauf des Jahres 2010 zu Zurich gestossen sind. Auch diese erhielten eine kleinere Vergütung. Doch noch immer ist die Lohnschere mit 1 zu 85 zu gross. Gesamthaft lässt sich sagen: Am Vergütungssystem hat sich nichts geändert, die Lohngier der neuen Konzernleitungsmitglieder wird wohl kaum kleiner sein. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Lohnschere wieder öffnet.
Tiefster Lohn bei Zurich angestiegen
Immerhin hat sich 2010 etwas bei den Tiefstlöhnen getan. Der Tiefstlohn ist 2010 um 800 Franken pro Jahr angestiegen. Dies ist eine erfreuliche Nachricht, insbesondere weil Zurich hier den Trend weiter führt. In den letzten Jahren sind die Tiefstlöhne beim Versicherungskonzern in der Schweiz kontinuierlich angestiegen.