Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation von 170’000 Arbeitnehmenden, nimmt mit Befriedigung zur Kenntnis, dass die Umsetzung der Integrationsmassnahmen Fortschritte macht. Es fehlen allerdings Massnahmen gegen die Diskriminierung von Migrantinnen und Migranten.
Trotz den Fortschritten ist die Integration über die Regelstrukturen noch nicht genügend verankert. Der Einbezug von integrationsspezifischen Bestimmungen in die Gesetze der verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche ist deshalb zu unterstützen. Das hat auch den Vorteil, dass die Integrationspolitik als Politik für die Gesellschaft als Ganzes und nicht nur als Politik für die Ausländerinnen und Ausländer verstanden wird.
Der grösste Schwachpunkt des Katalogs von 46 Massnahmen betrifft die Diskriminierung. Eine Massnahme des Seco sensibilisiert zwar die Arbeitgeber für das Problem der Ungleichbehandlung von Migrantinnen und Migranten. Allerdings haben die Roundtables, welche mit den Arbeitgebern zur Frage der Lehrstellensuche für Jugendliche mit Migrationshintergrund durchgeführt wurden, nach wie vor nicht zu konkreten Massnahmen geführt.
Postulat von Travail.Suisse-Vizepräsidentin Josiane Aubert umsetzen
Der Bundesrat hat diesbezüglich ein Postulat von Nationalrätin und Travail.Suisse-Vizepräsidentin Josiane Aubert (SP/VD) angenommen. Es geht jetzt darum, dieses Postulat umzusetzen. Die Massnahmen müssen sowohl rechtlicher (Bezug auf das Gleichstellungsgesetz) wie auch praktischer Natur sein. Zu letzteren gehört zum Beispiel der Einsatz von standardisierten Verfahren für Vorstellungsgespräche. Zudem ist auch die Sensibilisierung der Arbeitgeber für die Vorteile, welche mit der Einstellung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund verbunden sind, fortzusetzen. Angesichts des wachsenden Arbeitskräftemangels in gewissen Branchen ist der Zeitpunkt dafür günstig.