Die italienische Version der digitalen Online-Agenda für die Mutterschaft am Arbeitsplatz wurde am 24. September in Lugano der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach wie vor kostenlos und für alle zugänglich ist mamagenda ein einzigartiges Instrument, das Vorgesetzten und Mitarbeiterinnen bei Fragen rund um eine Schwangerschaft am Arbeitsplatz weiterhilft. Die OCST, Mitgliedsorganisation von Travail.Suisse, hat das ehrgeizige Projekt, mamagenda.ch dreisprachig zu gestalten, umgesetzt. Dabei handelt es sich jedoch nicht bloss um eine Übersetzung; die OCST hat vielmehr eine neue Version von mamagenda.ch erstellt. Sie ist moderner und benutzerfreundlicher und wird den zahlreichen Benutzerinnen und Benutzern zweifellos weiterhin gute Dienste leisten.
Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation der Arbeitnehmenden, hat die digitale Agenda mamagenda.ch entwickelt und im Sommer 2011 online gestellt. Sie ermöglicht Betrieben und Mitarbeiterinnen eine Schwangerschaft während der Arbeit und die Rückkehr an den Arbeitsplatz stressfrei zu bewältigen. Ursprünglich wurde mamagenda in deutscher und französischer Sprache entwickelt. Die italienischsprachigen Mitglieder der Travail.Suisse angeschlossenen Verbände, wovon der Grossteil bei der OCST im Tessin organisiert ist, wollten die Agenda indes auch in ihrer Sprache nutzen können. Das ist jetzt möglich! Mit der finanziellen Unterstützung des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann und der fachlichen Begleitung von Travail.Suisse hat die OCST deshalb eine italienische Version entwickelt. Somit ist mamagenda.ch nunmehr in drei Sprachen verfügbar.
Das Erscheinungsbild ist praktisch unverändert
Nichts einfacher als eine dritte Sprachversion anzubieten: dafür braucht es ja nur eine Übersetzung. Die OCST hat jedoch einen andern Weg eingeschlagen und beschlossen, eine neue Homepage mamagenda.ch mit einem CMS (content management system) zu entwickeln, was Travail.Suisse und der OCST erlaubt, den Inhalt bei gesetzlichen Änderungen rasch anzupassen. Dabei wurden auch die kleinen Fehler in der Originalversion ausgemerzt.
Um die zahlreichen Nutzerinnen und Nutzer von mamagenda.ch nicht zu verwirren, blieb das allgemeine Erscheinungsbild unverändert. Das Publikum von mamagenda.ch nimmt im Übrigen laufend zu. Schon nach 6 Monaten haben insgesamt 1500 Besucher 2700-mal diese Seite aufgerufen. Nach einer Werbekampagne von 2012 bis 2014 mit Ständen an Fach- und Publikumsmessen und gezielten Werbebeilagen stieg die Besucherzahl deutlich an. 2013 haben 800 Besucher monatlich 1100-mal diese Homepage aufgerufen. Im Verlaufe der letzten 12 Monate (September 2014 bis September 2015) zählte mamagenda.ch durchschnittlich 950 Besucher mit 1216 Sessionen pro Monat. Juli 2015 war der Spitzenmonat mit 1581 Benutzern und 1740 Besuchen.
Verbesserte Funktionsfähigkeit
mamagenda.ch begleitet die Vorgesetzten und Angestellten während der Schwangerschaft, dem Mutterschaftsurlaub und auch während der ersten Wochen nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz mit allgemeinen und rechtlichen Informationen, Ratschlägen und Checklisten. Alle können sich gratis auf der Homepage registrieren und mit einer E-Mail-Adresse ein persönliches Konto einrichten. Die Mitarbeiterin trägt zudem den errechneten Geburtstermin ein. Danach erhält sie einen Zeitplan, der von diesem Datum ausgeht. Wenn der oder die Vorgesetzte sich zuerst registriert, kann sie oder er so viele Kalender einrichten, wie Schwangerschaften gleichzeitig zu betreuen sind.
Das Spezielle von mamagenda.ch besteht darin, dass sowohl Vorgesetzte als auch Mitarbeiterinnen zu einer gemeinsamen Nutzung aufgefordert werden. mamagenda.ch generiert ein E-Mail, worin eine der Parteien die andere dazu auffordert, die Registrierung durch einen Klick auf einen Link zu bestätigen. Zu verschiedenen Zeitpunkten während der Schwangerschaft schlägt mamagenda.ch Vorgesetzten und Mitarbeiterinnen Gespräche mit Diskussionsthemen vor. Beide Parteien bereiten sich auf jedes Treffen anhand von thematischen Informationsblättern vor, die online verfügbar sind und ausgedruckt werden können. Es werden Daten für die Gespräche festgelegt, die – und das ist neu – von beiden Parteien geändert werden können. Wer das vereinbarte Treffen verschiebt, muss dies natürlich der anderen Partei mitteilen, was sich eigentlich von selbst versteht.
Während der Zeit vor und nach der Geburt werden die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen zu Gunsten der betroffenen Frauen (Schwangerschaft, nach der Niederkunft oder während der Stillzeit) eingeblendet. Als Gedächtnisstütze verschickt der Kalender allen, die sich abonniert haben, kleine Informationen per E-Mail. Daraus geht hervor, ob sich aus gesundheitlichen Gründen irgendwelche Änderungen am Arbeitsplatz aufdrängen. Zuweilen steht auch das Wohlbefinden der Frauen während der Schwangerschaft, nach der Niederkunft oder dem Wiedereinstieg im Vordergrund.
Humoristische Videos von Michele Januzzi
Die neue verbesserte dreisprachige Version von mamagenda.ch läuft auf allen Geräten (PC, Tablet und Smartphone) und mehreren Browsern (wie z.B. Safari, Chrome, Firefox). Deshalb kann mamagenda.ch auch unterwegs eingesehen werden.
Weitere Neuheit: kleine humorvolle Videos, gezeichnet von Michele Januzzi. Er hat als Protagonistin Magda, eine Architektin, ausgewählt, die für einen einfühlsamen Chef arbeitet, und es mit zugegebenermassen manchmal etwas einfältigen Kolleginnen und Kollegen zu tun hat. Diese Videos sind auf Youtube verfügbar.
Verschiedene Sponsoren auf beidseits der Alpen unterstützen mamagenda.ch: die Handels- und Industriekammer des Kantons Tessin, diie Gewerkschaft Syna – Mitgliedsorganisation von Travail.Suisse – und die Ernst Göhner Stiftung. Das Patronat haben das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Pro Familia Schweiz, Schweiz. Stiftung zur Förderung des Stillens, Schweiz. Gesellschaft für Arbeitsmedizin und die Fachstelle UND übernommen.
Konkreter Beitrag zur Bekämpfung des Mangels an Facharbeitskräften
Für die Frauen stellt die Schwangerschaft ein echtes Risiko für das Ausscheiden aus dem Berufsleben dar, nachdem sie ihren Rückstand auf die Männer bei der Berufsbildung aufgeholt haben. mamagenda.ch ist ein konkreter Beitrag von Travail.Suisse im Kampf gegen den Fachkräftemangel, denn damit wird dank des kontinuierlichen Dialogs der Wiedereinstieg der Frauen nach der Mutterschaft gefördert.