Die Delegierten von Travail.Suisse haben an ihrem Kongress heute in Bern eine Resolution verabschiedet, mit der sie das Parlament auffordern, dem vom Bundesrat aufgrund der Frankenstärke eingeleiteten Massnahmenpaket zur Stützung des Werkplatzes Schweiz zuzustimmen.
Neben der Demografie und ihren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und der Verabschiedung der Positionen und Forderungen für die kommenden Jahre befassten sich die Delegierten von Travail.Suisse an ihrem Kongress in Bern auch mit dem starken Franken. Sie befürchten, dass der schweizerischen Volkswirtschaft trotz der Festlegung des Mindestkurses auf 1.20 Franken/Euro eine Wachstumsverlangsamung droht.
Parlament muss Massnahmenpaket zur Stützung des Werkplatzes beschliessen
Die Delegierten von Travail.Suisse fordern deshalb das Parlament auf, in der Herbstsession das vom Bundesrat vorbereitete Massnahmenpaket zur Stützung des Werkplatzes Schweiz zu verabschieden. Wichtiges Element ist die Stärkung der Kurzarbeitsentschädigung. Zusätzlich braucht es Massnahmen, die ansetzen, bevor die Betriebe auf Kurzarbeit umstellen müssen. Unternehmen, die Arbeit haben, aber trotzdem wegen der Frankenstärke Verluste schreiben, sollen mit direkten Beiträgen gestützt werden. Dies unter der Bedingung, dass sie keine Stellen abbauen oder Löhne kürzen. Steuersenkungen nach dem Giesskannenprinzip sind unangebracht und nicht zielführend. Damit werden unnötig Margen gestützt und Gewinne finanziert.
Nationalbank bleibt weiterhin gefordert
Der von der Schweizerischen Nationalbank festgelegte und zu verteidigende Mindestkurs von 1.20 Franken/Euro ist eine erste Hilfestellung an die Exportwirtschaft und Tourismusbranche. Aber auch mit dieser Wechselkursuntergrenze bleibt der Franken überbewertet und gefährdet weiterhin viele Arbeitsplätzen in der Schweiz. Weitere geldpolitische Schritte in Richtung eines Wechselkurses, der mit den makroökonomischen Fundamentaldaten übereinstimmt, müssen folgen.