Travail.Suisse, der Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden, ist entsetzt über die Respektlosigkeit, mit der sich die bürgerliche Ratsmehrheit um die Leistungen und die Gesundheit der Arbeitnehmenden foutiert. Die heutige Diskussion über die Volksinitiative „6 Wochen Ferien für alle“ hat gezeigt, dass für grosse Teile des Nationalrates die Maximierung der Gewinne offenbar wichtiger ist als die Gesundheit der Arbeitnehmenden.
Durch Globalisierung und Technologisierung ist die Arbeitsproduktivität der Arbeitnehmenden in der Schweiz kräftig gestiegen. Die Belastung am Arbeitsplatz hat massiv zugenommen. Viele Arbeitnehmende laufen an oder sogar jenseits der Grenze der Belastbarkeit. Die Gesundheitskosten der Überlastung belaufen sich auf 10 Mia. Franken jährlich. Dazu kommt ein stark ansteigendes Invaliditätrisiko für Arbeitnehmende ab 55 Jahren. Ein neuer Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung ist dringend notwendig. Mit sechs Wochen Ferien können die Arbeitnehmenden die Batterien wieder aufladen und der Belastung am Arbeitsplatz besser standhalten.
Um den Zusammenhang zwischen steigender Arbeitsbelastung und notwendiger Erholung hat sich die bürgerliche Ratsmehrheit heute schlichtweg foutiert. Die Maximierung der Gewinne zählt mehr als die Gesundheit der Arbeitnehmenden. Offenbar betrachten etliche Parlamentarier die Arbeitnehmenden als eine Art „Wegwerf-Artikel“: Sie werden gebraucht, bis sie ausgebrannt sind, danach sollen sie selber schauen. Diese Haltung zeugt von einer unerhörten Respektlosigkeit gegenüber den Arbeitnehmenden in der Schweiz.
Für Travail.Suisse ist klar, dass sich die Arbeitnehmenden diese Haltung nicht bieten lassen und den Entscheid des Nationalrates mit einem Ja zur Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ spätestens an der Urne korrigieren werden.