Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist besorgt über die Folgen des heutigen Entscheides der Nationalbank, den Mindestkurs aufzuheben. Eine total unkontrollierte Aufwertung des Frankens und der damit verbundene Verlust an Arbeitsplätzen muss verhindert werden. Dabei ist auch die Politik gefordert. Der Bundesrat muss nun sofort alle zur Verfügung stehenden Mittel – wie zum Beispiel Kapitalverkehrskontrollen – prüfen.
Die zu erwartenden Entwicklungen im Euro-Raum – insbesondere der Kauf von Staatsanleihen durch die EZB und die möglichen Folgen der Wahlen in Griechenland – sind offenbar von der SNB als zu gravierend eingeschätzt worden, um den Mindestkurs langfristig mit vertretbarem Risiko zu halten. Insofern ist nachvollziehbar, dass die SNB diesen Entscheid zum jetzigen Zeitpunkt gefällt hat.
Gleichzeitig drohen nach der Aufhebung des Mindestkurses gravierende Folgen für die Schweizer Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Bei einer völlig unkontrollierten Aufwertung des Frankens verliert die Schweiz ungerechtfertigt an Wettbewerbsfähigkeit und viele Arbeitsplätze sind bedroht. Deshalb ist die Politik gefordert. Gerade im Hinblick auf mögliche Turbulenzen in den nächsten Monaten muss der Bundesrat jetzt umgehend prüfen, wie beispielsweise mit Kapitalverkehrskontrollen eine massive kurzfristige Aufwertung verhindert werden kann.
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