Wie er an seiner heutigen Medienkonferenz bekannt gegeben hat, lehnt der Arbeitgeberverband die Volksinitiative „6 Wochen Ferien für alle“ ab. Er begründet seine Ablehnung allerdings mit sehr kurzsichtigen und einseitigen Argumenten. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden, nimmt mit Befremden zur Kenntnis: Die zunehmende Belastung und den krankmachende Stress am Arbeitsplatz blendet der Arbeitgeberverband völlig aus.
Travail.Suisse und die angeschlossenen Mitgliedsorganisationen sind überzeugt, dass im Hinblick auf die langfristige Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmenden ein neuer Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung dringend notwendig ist und streben deshalb mit ihrer Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ die Erhöhung des Mindestferienanspruchs an.
6 Wochen Ferien für alle…
… als Investition in die Gesundheit der Arbeitnehmenden
Der Arbeitgeberverband stellt die zusätzlichen Kosten in den Vordergrund. Und vergisst dabei völlig, dass bereits heute der krankmachende Stress am Arbeitsplatz die Gesellschaft jährlich 10 Milliarden Franken kostet. Mehr Freizeit bedeutet mehr Zeit für Erholung und ist eine Investition in die Gesundheit und die langfristige Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmenden.
…beendet die Ungleichheit der Ferienansprüche
Die Sozialpartnerschaft in Ehren, aber nur ein rund ein Drittel der Arbeitnehmenden unterstehen gesamtarbeitsvertraglichen Regelungen. Über zweieinhalb Millionen Menschen unterstehen keinem Gesamtarbeitsvertrag. Für diese gilt im Grundsatz das gesetzliche Minimum von 4 Ferienwochen. 6 Wochen Ferien für alle beendet die Ungleichheit der Ferienansprüche.
…ist ein gerechter und verdienter Anteil am Produktivitätsfortschritt
Die Arbeitsproduktivität hat viel stärker zugenommen als die Löhne. 6 Wochen Ferien für alle sind eine gerechte und tragbare Beteiligung der Arbeitnehmenden am grossen wirtschaftlichen Fortschritt der letzten zwanzig Jahre.