Die Schweizer Hoteliers erklären den Kampf gegen mehr Ferien zu einem politischen Schwerpunkt. Da kann Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden und Träger der Volksinitiative „6 Wochen Ferien für alle“, nur den Kopf schütteln. Denn damit sägen die Hoteliers am Ast, auf dem sie sitzen. Ob das die Branche weiter bringt, ist mehr als fraglich. Schliesslich gilt im Tourismus mehr als sonst überall: Ferien schaffen Arbeit.
Anlässlich einer Einladung der Parlamentarierinnen und Parlamentarier hat hotelleriesuisse heute Frau Nationalrätin Barbara Schmid-Federer zur „tourismusfreundlichsten“ Parlamentarierin gewählt. Begründet wird diese Wahl unter anderem damit, dass Frau Schmid-Federer die Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ abgelehnt habe, die am 11. März 2012 zur Abstimmung kommt.
Das ist doch eine erstaunliche Stellungnahme für einen Berufsstand, der von den Ferien der anderen lebt. Kommt hinzu, dass hotelleriesuisse im gleichen Atemzug Ausgleichsmassnahmen für den starken Franken fordert. Dabei sind Schweizer Gäste wohl die beste solche Massnahme. Mehr Ferien in der Schweiz vergrössern das Potenzial an wechselkursresistenten Kunden. Oder kurz gesagt: Mehr Ferien schaffen Arbeit.