Das Parlament hat an seiner heutigen Sitzung die parlamentarische Initiative Fasel (07.459) leider abgelehnt. Die Initiative forderte drei Tage obligatorische Weiterbildung für alle Arbeitnehmenden, finanziert durch die Arbeitgeber. Travail.Suisse ist enttäuscht über die Entscheidung des Parlaments, weil damit für viele Arbeitnehmende der Zugang zur Weiterbildung weiterhin verschlossen bleibt.
Heute ist der Weiterbildungsbereich so organisiert, dass Weiterbildung die soziale Schere in unserer Gesellschaft öffnet statt schliesst. Denn niedrig qualifizierte Arbeitnehmende haben zu wenige Ressourcen (Zeit, Geld, Eigenmotivation), um sich weiterzubilden und werden von den Arbeitgebenden auch kaum unterstützt. Es sind vor allem die gut qualifizierten Männer mit guten Löhnen, die in den Genuss von Weiterbildungsmassnahmen durch die Arbeitgeber kommen. Hier bräuchte es dringend einen Ausgleich. Dieser hätte durch die Annahmen der Forderung nach drei Tagen obligatorischer Weiterbildung für alle, finanziert von den Arbeitgebern, geschaffen werden können.
Weiterbildung für alle ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Notwendigkeit. Denn Personen ohne regelmässigen Zugang zur Weiterbildung stehen in der Gefahr, aus dem Arbeitsmarkt gedrängt zu werden.