Im Hinblick auf den Equal Pay Day, der in diesem Jahr am 7. März stattfinden wird, erinnert Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation von 170‘000 Arbeitnehmenden, daran, dass die Bekämpfung von Lohndiskriminierung für alle Unternehmen möglich ist. Das Beispiel der Tornos AG, einem im Jura tätigen Werkzeugmaschinenhersteller, sollte für alle KMU eine Aufforderung für eine Teilnahme am Lohngleichheitsdialog der Sozialpartner sein. Eine ausgezeichnete Art, die Sozialpartnerschaft umzusetzen und sich unerwarteter Ungleichheiten bewusst zu werden.
Jährlich wird auf Initiative des Verbands Business and Professional Women der Equal Pay Day durchgeführt mit dem Ziel, die Dimension der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen aufzuzeigen. In diesem Jahr findet dieser Tag am 7. März statt. Tatsächlich muss eine Frau in der Schweiz heute bis zum 7. März arbeiten, um auf den gleichen Lohn zu kommen wie ein Mann am Ende des Vorjahres. Der durchschnittliche Lohnunterschied beläuft sich auf 18.4 Prozent. Allerdings ist der Unterschied je nach Sektor noch grösser: So beträgt in der Privatwirtschaft die Lohndifferenz bei den Durchschnittslöhnen 25 Prozent, bei den Medianlöhnen liegt sie immer noch bei 19,8 Prozent.
Ein zu grosser Teil dieser Unterschiede ist nicht erklärbar und als diskriminierend zu bezeichnen. Um diese Diskriminierung zu bekämpfen haben die Sozialpartner, unter anderem auch Travail.Suisse, im März 2009 den Lohngleichheitsdialog ins Leben gerufen. Rund 20 Unternehmen haben sich bis heute an diesem Dialog beteiligt und sich verpflichtet, die in ihrem Unternehmen bezahlten Löhne zu überprüfen. Das Beispiel der Tornos AG in Moutier, einem der ersten Unternehmen, das sich am Lohngleichheitsdialog beteiligt hat, ist in diesem Zusammenhang interessant: Der Einsatz des vom Lohngleichheitsdialog vorgeschlagenen Selbsttests Logib hat dem Unternehmen erlaubt, Ungleichheiten zu entdecken, die es nicht vermutet hat und die durch die üblicherweise verwendeten Lohntabellen nicht erkannt worden wären.
Diese Botschaft hat das Unternehmen heute anlässlich einer Medienkonferenz in den Räumlichkeiten der CSEM in Neuenburg, einem anderen Unternehmen, das aufgrund seiner Anstrengungen im Bereich der Lohngleichheit verschiedene Preise und das Label Equal Salary erhalten hat, vermittelt. Aufgrund ihrer Teilnahme am Lohngleichheitsdialog darf sich die Tornos AG jetzt als Unternehmen bezeichnen, das die Frauen nicht diskriminiert und die Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen praktiziert.
Travail.Suisse freut sich über diese guten Beispiele, die zeigen, dass die Sozialpartnerschaft gelebt werden muss, damit sie nützlich und wirksam ist. Der Lohngleichheitsdialog ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Umsetzung der Sozialpartnerschaft, damit diese nicht nur als Vorwand dient, um jeden sozialen Fortschritt zugunsten einer Mehrheit zu verhindern.
Informationen und Anmeldungen unter www.lohngleichheitsdialog.ch