Der Ständerat debattiert heute über verschiedene Energiethemen und insbesondere die Cleantech-Initiative. Travail.Suisse fordert die kleine Kammer dazu auf, der Initiative zuzustimmen. Die Schweiz könnte damit schneller eine Energieversorgung mit erneuerbaren Energien gewährleisten. Vorantreiben würde dies auch die Innovationskraft, die Beschäftigung und milliardenhohe Einsparungen aufgrund einer deutlich geringeren Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Eine vom SBFI 2009 in Auftrag gegebene Studie zu den Cleantech hat gezeigt, dass die Schweiz ihre Vorreiterrolle im Cleantech-Bereich eingebüsst hat. Dies äussert sich beispielsweise darin, dass die Schweizer Cleantech-Exporte weniger schnell wachsen als die Schweizer Exporte insgesamt, oder in einem Rückgang der Cleantech-Patente. Im «Cleantech Global Innovation Index» 1 rangiert die Schweiz auf dem 15. von 38 Plätzen (Industrieländer und einige Schwellenländer). Dieses bescheidene Ergebnis ist namentlich darauf zurückzuführen, dass der Staat nur sehr beschränkt Einfluss auf die Rahmenbedingungen nimmt und die Entwicklung und Vermarktung von Cleantech-Anwendungen kaum unterstützt.
Die Cleantech-Initiative würde der Schweiz ermöglichen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die der Entwicklung der sauberen Technologien Impulse verleihen, insbesondere für die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz. Sie könnte damit auch das Tempo gegenüber der Energiestrategie 2050 beschleunigen und so der Innovation und der Beschäftigung Auftrieb geben. Damit wäre sie in der Lage, im Cleantech-Sektor wieder zur Spitzengruppe aufzuschliessen, zu der etwa Deutschland oder die skandinavischen Länder gehören.
Erhalt und Schaffung überdurchschnittlich qualifizierter Arbeitsplätze
Mit der Initiative werden Zehntausende von Arbeitsstellen erhalten und geschaffen, insbesondere in der energetischen Gebäudesanierung, der Montage von Solarsystemen sowie im Ausbau und der Optimierung der Stromnetze (Smart Grids), aber auch im Dienstleistungsbereich mit Beratung und Projektplanung. Es handelt sich meistens um Stellen mit überdurchschnittlich hohem Qualifikationsniveau (Ingenieure, Technikerinnen, Projektleitung, Informatik), was auch zusätzliche Investitionen in die Grund- und Weiterbildung erfordert. Andernfalls würden personelle Engpässe die Entwicklung der Cleantech bremsen.
Der Ständerat darf die Chance nicht verpassen, zu zeigen, dass er eine Zukunftsvision hat. Eine Verabschiedung der Cleantech-Initiative wird es der Schweiz ermöglichen, an Innovationskraft zu gewinnen, qualifizierte Stellen zu schaffen und Klima und Umwelt für künftige Generationen zu schonen.
Für weitere Informationen:
Denis Torche, Leiter Energie- und Klimapolitik, Tel. 031/370.21.11 oder 079/846.35.19