Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, begrüsst die Ablehnung der ECOPOP-Initiative durch den Bundesrat. Diese Initiative würde den Arbeitskräftemangel in wichtigen Branchen wie dem Gesundheitswesen, der Schule, dem öffentlichen Verkehr etc. massiv erhöhen. Anstatt Kontingente gegen die ausländischen Arbeitnehmenden braucht es wirksame Massnahmen für die Arbeitnehmenden in der Schweiz. Travail.Suisse fordert deshalb den Bundesrat und die Parteien dazu auf, endlich eine Politik an die Hand zu nehmen, die die Früchte der Zuwanderung gerecht verteilt.
Die demografische Entwicklung führt in der Schweiz zu einem Arbeitkräftemangel. Und zwar vor allem in Spitälern, Pflegeheimen, Schulen, beim öffentlichen Verkehr etc. Eine rigide Beschränkung der Zuwanderung würde deshalb die Lebensqualität in der Schweiz massiv bedrohen. Travail.Suisse fordert eine Politik, die den Bedarf an Zuwanderung reduziert und mögliche negative Auswirkungen verhindert:
- Mindestlöhne in Tieflohnbranchen: In der Schweiz braucht es in Tieflohnbranchen flächendeckend branchenspezifische oder regionale Mindestlöhne, um wirkungsvoll gegen Lohndumping vorgehen zu können
- Beschäftigung von inländischen Erwerbspersonen fördern: Um die in der Schweiz anwesenden Arbeitnehmenden zu fördern, braucht es eine Offensive in der Nachholbil-dung für wenig qualifizierte Arbeitnehmende, eine massive Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine klare Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Weiterbildungschancen der älteren Arbeitnehmenden.
- Investitionen in Infrastruktur und Abkehr von Tiefsteuerpolitik: Damit sich die Zuwanderung nicht negativ auf die Lebensqualität in der Schweiz auswirkt, muss die Politik die Investitionen in Verkehr, Wohnungen, Schulen, Gesundheitswesen etc. tätigen und dazu die nötigen Mittel bereit stellen. Steuersenkungen gefährden heute den Wohlstand in der Schweiz.
Nur mit einer Politik, die die Früchte des Wachstums einer breiteren Bevölkerungsschicht zukommen lässt, werden sich Wohlstand und Lebensqualität für alle in der Schweiz erhalten lassen.
Für weitere Informationen:
Martin Flügel, Präsident, 031/370.21.11 oder 079/743.90.05