Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist verärgert über das Vorpreschen der nationalrätlichen Sozialkommission bezüglich Reform der Altersvorsorge. Es wird versucht, durch die Hintertür die Renten zu kürzen.
Fast drei Viertel der Bevölkerung haben 2010 gegen eine Senkung des Umwandlungssatzes in der beruflichen Vorsorge gestimmt. Nun versucht die bürgerliche Seite, angeführt von der selbsternannten Volkspartei, den Umwandlungssatz am Volk vorbei zu senken. Das ist schlechter politischer Stil und zeugt von einem eigenartigen Demokratieverständnis: Wenn das Volk nicht so entscheidet, wie man es will, so nimmt man ihm halt die Kompetenz weg.
Beim Umwandlungssatz geht es nicht nur um eine technische Grösse, sondern um die Höhe der künftigen Renten. Diese müssen in einem demokratischen Prozess ausgehandelt werden, bei dem im Falle eines Referendums auch die Stimmbevölkerung mitreden kann.
Travail.Suisse steht für eine Gesamtbetrachtung der Altersvorsorge ein, wie sie auch Bundesrat Berset angekündigt hat. Nur ein Gesamtpaket, welches die Interessen der Arbeitnehmenden gebührend berücksichtigt und die Rentenhöhen schützt, wird mehrheitsfähig sein. Jedes Vorpreschen mit einzelnen Teilreformen wird scheitern.
Für mehr Informationen:
Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik, Tel. 031/370‘21’11 oder 078/625‘72‘73