Das Personal freut sich kaum über das Rekordergebnis der Post. Der Höchstgewinn wurde auf dem Buckel der Mitarbeitenden erwirtschaftet. Allein im letzten Jahr fielen 2.6 Prozent bzw. 1130 Arbeitsplätze weg, ein Ende des Stellenabbaus ist nicht in Sicht. Die gute Ertragslage veranlasste die Geschäftsleitung dazu, die Leistungsprämie von 40 Prozent des Grundsalärs voll auszuschöpfen. Die Belegschaft erhielt hingegen eine beschei-dene Prämie von 300 Franken. Die Lohnschere zwischen Höchst- und Tiefstlohn öffnete sich damit innert Jahresfrist von 12:1 auf 17:1.
Die Post weist für das Geschäftsjahr 2004 ein Rekordergebnis von 837 Millionen Franken aus und erhöhte damit den letztjährigen Höchstgewinn nochmals um 130 Prozent.
Ungleiche Gewinnbeteiligung
Für das gute Konzernergebnis erhielt die Geschäftsleitung im Jahr 2004 die volle Leistungsprämie von 40 Prozent des Grundsalärs ausbezahlt. Die restliche Belegschaft konnte ebenfalls vom guten Firmenergebnis profitieren und erhielt eine Prämie von 300 Franken. Diese nimmt sich neben dem Bonus des Konzernchefs Ulrich Gygi in der Höhe von 200’000 Franken indes sehr bescheiden aus.
Lohnschere öffnet sich
Ulrich Gygi steigerte somit sein Salär innert Jahresfrist um 40 Prozent. Die Entschädigung des Verwaltungsratspräsidenten Anton Menth erhöhte sich um 17 Prozent auf 230’000 Franken. Der Betrag der Gesamtentschädigung für die Konzernleitung kann nicht mit dem Vorjahr verglichen werden. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die engere Konzernleitung ebenfalls von einem Salärzuwachs in zweistelliger Prozenthöhe profitieren konnte. Die Lohnschere zwischen dem Konzernchef und dem Tiefstlohnbezüger innerhalb des Unternehmens öffnete sich innert Jahresfrist von 12 : 1 auf 17 : 1.
Rekordgewinn durch Stellenabbau
Der Rekordgewinn 2004 ist auf einen massiven Stellenabbau zurückzuführen. So fielen innert Jahresfrist 2.6 Prozent bzw. 1130 Arbeitsplätze weg. Der Stellenabbau wird auch im laufenden Jahr weitergehen. Die Konzernleitung wird den Druck auf die Anstellungsbedingungen weiter hoch halten. Für Travail.Suisse, den Dachverband der Arbeitnehmenden, darf es nicht sein, dass die Post weiterhin Glanzresultate auf dem Buckel der Arbeitnehmenden erwirtschaftet.