Die Ascom schreibt fürs Geschäftsjahr 2004 erstmals wieder Gewinn. Opfer für diesen gelungenen Turnaround wurden vor allem den Arbeitnehmenden abverlangt. Innert fünf Jahren hat die Ascom 10’000 Arbeitsplätze abgebaut oder ausgelagert. Im Jahr 2004 fielen in der Schweiz nochmals 470 Stellen und 80 Ausbildungsplätze weg. Die Konzernleitungsmitglieder liessen es sich derweilen gut ergehen und erhöhten ihr Salär um 9 Pro-zent. Das sind über fünf Mal mehr als die Belegschaft erhielt.
Die Ascom schreibt nach mehrjähriger Krise wieder schwarze Zahlen. Dies veranlasste die Aktionäre, an der Generalversammlung vom vergangenen Dienstag einer Ausschüttung einer Dividende von fünf Prozent zuzustimmen.
Lohnerhöhung für Geschäftsleitung ist fünf Mal höher als für Belegschaft
Die Konzernleitung erhöhte im vergangenen Jahr ihr Salär um rund 9 Prozent auf rund 830’000 Franken pro Kopf (nicht mitberechnet sind dabei die 99’000 Optionen zuhanden der Konzernleitung). Die übrig gebliebene Belegschaft musste sich mit einer rund fünf Mal kleineren Lohnerhöhung von 1.7 Prozent zufrieden geben.
Höchstlohn steigt um 74 Prozent
Juhani Anttila, CEO von anfangs 2003 bis Mitte 2004 und Verwaltungsratspräsident seit 2002, erhöhte sein Salär innert Jahresfrist um 74 Prozent auf 1.25 Millionen. Damit öffnete sich die Lohnschere (Verhältnis vom Höchst- zum Tiefstlohn) von 1 : 13 auf 1 : 23.
Offenlegung der Entschädigungen: Zahlensalat
Der CEO wurde in den letzen zwei Jahren drei Mal ausgewechselt. Zudem werden die Boni für Geschäftsleitung und CEO erst nach Ablauf des Geschäftsjahrs ausbezahlt. Weiter gibt es komplizierte Optionspläne für Führungskräfte. Dies alles erschwert die Interpretation der Managerentschädigungen erheblich. Anstatt Transparenz herrscht Verwirrung.
Stellenabbau und Lehrlingsabbau geht weiter
Seit dem Jahr 2000 schrumpfte der Ascom-Konzern um rund 10’000 Stellen. Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz nochmals 470 Arbeitsplätze gestrichen oder ausgelagert. Zusätzlich davon betroffen waren 80 Lehrstellen!