Travail.Suisse gratuliert Doris Leuthard zu ihrer Wahl in den Bundesrat und freut sich, dass endlich eine weitere Frau Einsitz in die Schweizer Landesregierung nimmt. Nach der Wahl steht jetzt die Frage im Raum, wer das Volkswirtschaftsdepartement übernehmen wird. Auf die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Joseph Deiss im EVD warten grosse Herausforderungen. Travail.Suisse fordert Massnahmen im Bereich der Beschäftigungspolitik, Weiterbildung und Einkommensverteilung.
Travail.Suisse fordert von der neuen Volkswirtschaftsministerin oder dem neuen Volkswirtschaftsminister, dass sie oder er eine aktive Beschäftigungspolitik betreibt und den öffentlichen Druck auf die Wirtschaft zur Schaffung neuer Stellen erhöht. Denn obwohl die Wirtschaft wächst und die Firmengewinne historisch hoch sind, bewegt sich die Arbeitslosigkeit nur schleichend nach unten. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit und der Mangel an Lehrstellen geben zu grosser Sorge Anlass.
Travail.Suisse erwartet von der neuen Departementsvorsteherin oder dem neuen Departementsvorsteher zudem, dass sie oder er sich mit Vehemenz in die Diskussion um die Managerlöhne einmischt. Wer das Volkswirtschaftsdepartement führt, vertritt zugleich das Modell der sozialen Marktwirtschaft. Dieses Modell ist verteilungspolitisch zunehmend in Frage gestellt.
Systematische Weiterbildung fördern und zum Service public Sorge tragen
Travail.Suisse erinnert daran, dass die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes sehr stark von der Innovationskraft der Arbeitnehmenden abhängt und durch die Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Güter und Dienstleistungen erreicht wird. Dies verlangt nach verstärkter und systematischer Weiterbildung der Arbeitnehmenden und den entsprechenden Fördermassnahmen.
Das Volkswirtschaftsdepartement muss der Politik aber auch bewusst machen, dass unsere Wettbewerbsfähigkeit wesentlich von einer verlässlichen Infrastruktur, von einem modernen, technisch hoch stehenden Service public abhängt. Die Leistungen des Service public, die auf Exaktheit, Pünktlichkeit, Sicherheit, Gesundheit und Verlässlichkeit beruhen, sind für den Standort Schweiz entscheidend. Sie locken noch heute Weltkonzerne in die Schweiz