Ob jemand bis zur ordentlichen Pensionierung arbeitet, hängt wesentlich von guten Arbeitsbedingungen ab. Dies zeigt eine neue Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen. Zudem geht aus der Studie hervor, dass die Arbeitgeber gar nicht gewillt sind, alle Arbeitnehmenden länger zu beschäftigen, und ein höheres Rentenalter ablehnen.
Mit einer neuen Studie hat das Bundesamt für Sozialversicherungen den Altersrücktritt im demografischen Kontext untersucht.
Gute Arbeitsbedingungen = länger arbeiten können
Die Studie zeigt, dass für Arbeitnehmende ab 58 Jahren die eigene Gesundheit und attraktive Arbeitsbedingungen die wichtigsten Faktoren sind für den Verbleib im Arbeitsmarkt. Ein positives Arbeitsumfeld, genügend Erholung und flexible Arbeitszeiten spielen eine zentrale Rolle. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden, fordert deshalb insbesondere genügend Erholung dank genug Ferien und bezahlten Pausen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Dies gerade auch im Hinblick auf Pflegeaufgaben, die von älteren Arbeitnehmenden öfter wahrgenommen werden müssen. Nur so wird es möglich sein, das Potenzial der älteren Arbeitnehmenden zur Bewältigung der demografischen Entwicklung zu nutzen.
Höheres Rentenalter wird von Arbeitgebern abgelehnt
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie besteht darin, dass die Arbeitgeber an einer längeren Arbeit von vielen Arbeitnehmenden gar nicht interessiert sind und zudem ein höheres gesetzliches Rentenalter mehrheitlich ablehnen. Vor diesem Hintergrund fordert Travail.Suisse den Schweizerischen Arbeitgeberverband und den Schweizerischen Gewerbeverband auf, die Forderung nach einem höheren Rentenalter endlich fallen zu lassen. Nur so werden mehrheitsfähige Reformen der Altersvorsorge wieder möglich. Alles andere ist reine Blockadepolitik, mit der AHV und BVG an die Wand gefahren werden sollen.