Eine Million Menschen sind gemäss Caritas in der Schweiz von Armut betroffen. Diese Zahl ist schockierend. Für Travail.Suisse ist klar, dass die Schweiz angesichts dieser grossen Zahl rasch eine Armutsstrategie braucht, die sich an der Idee der präventiven Sozialpolitik orientiert.
Damit Armut bekämpft und wenn immer möglich verhindert werden kann, braucht die Schweiz eine Armutsstrategie, die sich an den Ideen der präventiven Sozialpolitik orientiert. Folgende drei Elemente stehen dabei im Vordergrund:
- Integrative Ganztagesschulen zur Förderung der Chancengleichheit: Bildung spielt eine zentrale Rolle bei der Armutsbekämpfung. Chancengleichheit ist nur gewährleistet, wenn keine starke Selektion nach Leistungskriterien stattfindet und wenn in Ganztagesschulen auch Kindern aus tieferen sozialen Schichten Aufgabenhilfe und Betreuung zustehen.
- Jeder Jugendlicher soll eine Berufsausbildung machen können: Ausbildungslosigkeit macht arm. Damit alle Jugendlichen (mindestens) eine Berufsausbildung machen können, braucht es niederschwellige Angebote und vermehrte Anstrengungen der Arbeitgeber.
Travail.Suisse fordert den Bundesrat auf, die vom Parlament bereits 2006 geforderte Armutsstrategie rasch zu erarbeiten sowie die darin enthaltenen Massnahmen auf eine präventive Sozialpolitik auszurichten und möglichst rasch mit deren Umsetzung zu starten. Armutsbekämpfung kann nicht warten.