Der Pharmakonzern Roche steigerte im Jahr 2007 seinen Gewinn um 25 Prozent. Das Spitzenergebnis wird von der Managergilde ausgiebig gefeiert: So erhält Verwaltungsratspräsident und CEO Franz Humer im 2007 eine Lohnerhöhung von happigen 38 Prozent und die Geschäftsleitung steigert ihr Salär um satte 45 Prozent. Die Lohnschere öffnet sich weiter.
Heute findet die Generalversammlung von Roche statt. Roche kann zufrieden sein, sie hat ihren Gewinn um 25 Prozent erhöht und weist ein Rekordergebnis vom 11.4 Milliarden Franken aus.
Chefetage sahnt weiter ab
In der Chefetage wird weiter kräftig zugelangt. So erhöhte sich die Entschädigung von Franz Humer, im Jahr 2007 noch CEO und Verwaltungsratspräsident in Personalunion, von 17.5 auf 23.9 Millionen Franken, ein Plus von 38 Prozent. Die Geschäftsleitungsmitglieder erhöhten ihre Saläre durchschnittlich um 45 Prozent – von 6.3 auf 9.1 Millionen Franken.
Wundertüte Lohn: nachträgliche Erhöhungen in Millionenhöhe
Die Entwicklung bei den Managerlöhnen ähnelt einer Wundertüte. So ist im Geschäftsbericht 2006 für Franz Humer ein Lohn von 17.3 Millionen Franken ausgewiesen, im Geschäftsbericht 2007 werden diese Zahlen nach oben korrigiert auf 20.2 Millionen Franken. Das wird ermöglicht durch ein ausgeklügeltes Entschädigungssystem, das den Managern über mehrere Jahre hinweg erlaubt, bei gutem Geschäftsgang ihre Saläre nachträglich zu erhöhen. Demnach kann sogar im laufenden Jahr der Lohn von Franz Humer fürs Jahr 2006 nachträglich weiter um 1.6 Millionen auf 21.8 Millionen Franken steigen. Dasselbe Spiel gilt für die Jahre 2007 und 2008.
Lohnschere öffnet sich weiter massiv
Angesichts dieser – offenen wie versteckten – Lohnerhöhungen erstaunt es nicht, dass sich bei Roche auch die Lohnschere weiter öffnet. Während das Verhältnis des Lohnaufwandes von Humer zum tiefsten Lohn 2006 bei 1 : 231 lag, liegt es nun bereits bei 1 : 302.