Die Lohnschere bei Schindler öffnet sich weiter. Erstmals übersteigt der Höchstlohn im Unternehmen (Verwaltungsratspräsident und CEO Alfred Schindler) den Tiefstlohn um den Faktor 100! Am kräftigsten zugelangt hat die Konzernleitung. Der Lohnaufwand stieg pro Mitglied um unglaubliche 25 Prozent.
Der Schindler-Konzern hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Mehrere Bussen wegen Verstössen gegen Kartellgesetze kosteten das Unternehmen insgesamt 293 Millionen Franken. Trotzdem sind die Auftragsbücher voll und der Umsatz stieg wacker an.
Im Einklang mit der Umsatzsteigerung gönnte sich auch die Konzernleitung eine Erhöhung der Entschädigungen. Gab man sich 2006 noch mit 1.3 Millionen Franken pro Kopf zufrieden, sollte es im 2007 etwas mehr sein. Die Erhöhung fiel mit 25 Prozent aber alles andere als bescheiden aus.
Allerdings basieren die Angaben für 2006 auf den Bonuszahlungen für das Jahr 2005. Die Zahlen für 2007 weisen den Bonus desselben Jahres aus. Den Bonus für das Jahr 2006 sucht man vergebens. Er wird von Schindler nirgends ausgewiesen.
Auch Alfred Schindlers Entschädigung kann sich sehen lassen. Erstmals übersteigt diese die Tiefstlöhne im Konzern um den Faktor 100. Und dies obwohl Schindler auf 0.4 Millionen Gehalt verzichtet hatte. Travail.Suisse schlägt Schindler vor, anstelle solcher effekthaschender Aktionen direkt etwas gegen die Lohnschere zu unternehmen.
Travail.Suisse stösst sich auch am Missbrauch des Geschäftsberichts des Konzerns zu Propagandazwecken der Privatperson Schindler. Angaben wie die Summe seiner bezahlten Steuern und getätigten Spenden sind absolut fehl am Platz und füllen auch die Lohntüte des einfachen Angestellten in keiner Weise.