Die Lohnscheren bei der Roche schliessen sich. So verringerte sich die Lohnschere zwischen dem tiefsten Lohn und dem Lohnaufwand pro Konzernleitungsmitglied um 18 Prozent. Auch die Lohnschere zwischen dem tiefsten Lohn und der Entschädigung pro Verwaltungsratsmitglied schloss sich um 4 Prozent. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, stellt indes fest, dass von einer Rückkehr zur Vernunft nicht die Rede sei kann.
2007 erhielt Franz Humer für sein Doppelmandat als CEO und Verwaltungsratspräsident von Roche einen Lohn von 22.3 Millionen Franken. Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, erhielt er 2008 mit 16.5 Millionen Franken rund 26 Prozent weniger. Allerdings hat sich Humer Anfangs März 2008 aus der operativen Führung der Roche zurückgezogen. Für einen Verwaltungsratspräsidenten der nur zwei Monate operativ tätig war, sind 16.5 Millionen Franken ein mehr als fürstliches Honorar.
Addiert man des Weiteren die Löhne von Verwaltungsratspräsident Humer und CEO Severin Schwan1, ergibt dies 23.7 Millionen Franken oder ein Plus von 6 Prozent verglichen zu den 22.3 Millionen Franken, die Humer 2007 für die beiden Ämter zusammen erhielt.
Die Lohnschere zwischen dem Tiefstlohn und dem Durchschnittslohn der Konzernleitung hat sich für 2008, nicht zuletzt durch Humers Rücktritt als CEO, um 18 Prozent geschlossen. Die Lohnschere weist aber weiterhin ein Verhältnis von 1: 143 aus. Das Verhältnis zwischen Tiefstlohn und der Durchschnittsentschädigung für ein Verwaltungsratsmitglied beträgt 1: 6.3, eine Senkung von 4 Prozent zum Vorjahr.