Ferien schaffen Zeit und Raum für Tätigkeiten, die sonst im Alltag vernachlässigt werden müssen. Ferien sind allerdings in der Schweiz ungleich verteilt. Am 11. März 2012 stimmen wir darüber ab, ob allen Arbeitnehmenden neu mindestens sechs Wochen Ferien pro Jahr zustehen sollen oder nicht. Travail.Suisse ist überzeugt, dass es Zeit ist, die Unterschiede zwischen den Arbeitnehmenden in den nächsten Jahren Schritt für Schritt zu verkleinern und gesetzlich das neue Minimum von sechs Wochen einzuführen.
Ferien sind ein wichtiger Teil des Lebens. Sie schaffen Zeit und Raum für Tätigkeiten, die sonst im Alltag vernachlässigt werden müssen.
Zum Beispiel mehr Zeit und Raum für die Familie
Der Alltag einer modernen Familie ist oft hektisch. Alle Familienmitglieder sind in ihre eigenen Abläufe und Verpflichtungen eingebunden. Gemeinsame Zeiten sind selten. Ferien geben da ein gutes Gegengewicht. Dank den Ferien kann das Gemeinsame gestärkt werden. Ich selber habe viele wichtige Erfahrungen mit meiner Familie (meinen Eltern, meinen Geschwistern, meinen eigenen Kindern) gemacht, die dank den Ferien möglich geworden sind.
Zum Beispiel mehr Zeit und Raum zur Erledigung von privaten Aufgaben
Personen sind mit vielen Aufgaben und Verpflichtungen konfrontiert, die weit über die beruflichen Aufgaben und Verpflichtungen hinausgehen. Oftmals ist es schwierig, ihre Erledigung im Alltag unterzubringen. Da muss man freie Tage (Ferien) beanspruchen. Nicht alle Arbeitnehmenden verfügen aber über ein gleich grosses Konto an Ferien. Wem nur die vier Wochen Ferien nach Obligationenrecht zugestanden werden, ist stark benachteiligt im Zusammenhang mit der Erledigung seiner privaten Aufgaben und Verpflichtungen.
Zum Beispiel mehr Zeit und Raum für die Entspannung und die Erholung
Wirkliche Erholung braucht Zeit. Um sich wirklich erholen zu können, muss man längere Zeit die Möglichkeit haben, sich aus dem Arbeitsleben auszuklinken. Wem dies durch längere Ferien zugestanden wird, erhält die Chance, beruflich länger fit und motiviert zu bleiben.
Zum Beispiel mehr Zeit und Raum zur Verwirklichung von Lebensträumen
Auch wenn man mit dem alltäglichen Leben zufrieden ist, so heisst das nicht, dass man nicht noch Lebensträume mit sich herumträgt. Ferien schaffen Zeit und Raum, den einen oder anderen (kleinen) Lebenstraum zu verwirklichen. Oft sind es die Erinnerungen an verwirklichte Lebensträume, die dem eigenen Leben Farbe und Profil geben.
Zum Beispiel mehr Zeit und Raum für Bildung und Kultur
Ferien ermöglichen einem, mit Dingen in Kontakt zu kommen, für die im Alltag oft kein Platz ist. Wieder einmal konzentriert ein Buch lesen, interessante kulturelle Stätten besichtigen, informative Museen besuchen, spannende neue Gegenden entdecken oder neue Menschen kennen lernen. Ferien können Horizonte öffnen, die eigene Welt vergrössern. Aber auch das eigene Leben verständlicher machen, weil man es vergleichen kann mit dem Leben von Menschen in anderen Zeiten, anderen Kulturen oder anderen Ländern.
Ferien sind daher ein wichtiger Teil des Lebens. Es ist an der Zeit, die Unterschiede zwischen den Arbeitnehmenden in Bezug auf die Feriendauer in den nächsten Jahren Schritt für Schritt zu verkleinern und gesetzlich das neue Minimum von sechs Wochen einzuführen.