Heute hat Bundesrat Schneider-Ammann den Sozialpartnern den Bericht zur Fachkräfteinitiative vorgestellt. Der Bericht enthält eine Analyse und ein Massnahmenpaket zu mehreren Handlungsfeldern zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, ist die Analyse zwar gelungen, das Massnahmenpaket hingegen ist noch ungenügend. Nur mit einer Stärkung der Arbeitnehmenden kann der demografische Fachkräftemangel erfolgreich bekämpft werden. Travail.Suisse fordert deshalb weitere Verbesserungen in der Bildungspolitik und für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Im heute vorgestellten Bericht zur Fachkräfteinitiative werden die Handlungsfelder Höherqualifizierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Innovation und Ältere Arbeitnehmende analysiert und Massnahmen zur Verbesserung vorgeschlagen. Während die Analyse sicher zutreffend ist, bleiben die Massnahmen ungenügend und müssen ergänzt werden. Für Travail.Suisse stehen dabei folgende Forderungen im Vordergrund:
- Für die Höherqualifizierung der Arbeitnehmenden müssen im Weiterbildungsgesetz auch die Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden. Zudem braucht es eine Förderung der Weiterbildung für ältere und für tief qualifizierte Arbeitnehmende, die heute kaum in den Genuss von Weiterbildung kommen und so früher oder später aus dem Arbeitsmarkt heraus fallen. Im Weiteren muss die Finanzierung der Höheren Berufsbildung (Meisterprüfungen etc.) nicht nur neu geregelt, sondern auch mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden.
- Für eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie braucht es endlich spürbare Massnahmen für die Familien wie die Einführung eines Vaterschafts- bzw. Elterurlaubs, das Recht auf Teilzeit und das Recht auf einen Betreuungsplatz für erwerbstätige Eltern. Auch dazu müssen die nötigen Mittel bereit gestellt werden.
Der demografische Fachkräftemangel bedroht den Wohlstand der Schweiz. Der Schlüssel zur Bekämpfung liegt in der Förderung der Arbeitnehmenden. Travail.Suisse wird sich weiter dafür einsetzen, diesen Zusammenhang in der Politik zu verankern.
Für weitere Informationen:
Martin Flügel, Präsident Travail.Suisse, Tel. 079/743.90.05